Altschülertreffen 2024

Die Wetterprognosen waren alles andere als vielversprechend: Plötzlich kühle Temperaturen und immer wieder Regenschauer wurden vorhergesagt. Am Samstag war es dann auch wirklich durchwachsen, doch trotz der frischen Witterung ließ sich die gute Stimmung nicht trüben. Schließlich ist die LSH-Gemeinde hartgesotten, und wer sich aufwärmen wollte, fand in der Teestube, im als Kaffeehaus eingerichteten Archiv oder in den Zelten seinen Platz, um die Gemeinschaft zu feiern.
Das Ganze begann am Freitagnachmittag mit der schönen Tradition, den Goldenen Abitur-Jahrgang zu empfangen. Nach einem geselligen Kaffee und Kuchen im Unterhaus-Speisesaal genossen wir einen gemeinsamen Spaziergang über das weitläufige Gelände. Für viele der Angereisten war es tatsächlich Jahrzehnte her, dass sie zu Besuch in der Einbecker Straße waren. Wie vieles hat sich seitdem verändert, und wie vieles ist noch genauso wie vor 50 Jahren! Ein Stopp in der Fotobox lieferte ein fröhliches Gruppenfoto der 1974er, bevor es in die festlich mit Fotogirlanden dekorierte Schmilinskyhalle ging, wo Frau Dr. Oswald die Gruppe erwartete. Bis in die späten Abendstunden saßen die Ehemaligen zusammen und ließen die Erinnerungen an frühere Zeiten aufleben – 1974? 2024? Es fühlte sich gar nicht so anders an …
Der Samstag begann dann wie gewohnt um 10:00 Uhr am Empfangszelt im Unterhaushof. Das fröhliche Hallo, wenn alle zusammenkommen, ist jedes Jahr immer wieder bewegend. Die ersten Programmpunkte waren Führungen über das Gelände und durch die Gebäude, eine Provence-Rallye, bei der es darum ging, mit Tempo Fahrräder zu flicken und Zelte aufzubauen, die Präsentation des neuen Feuerwehrautos sowie die offenen Türen im Handwerk. Auch die Essensstände im Musenhof waren geöffnet und servierten bereits morgens Currywurst und Co. Ein Highlight hier sicher der vom LSH-Bund finanzierte blaubedruckte Imbisswagen.
Nach der Versammlung ging es um 14:00 Uhr in die Hohe Halle, wo Frau Dr. Oswald alle herzlich willkommen hieß und die Veranstaltung mit einem kurzen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen des vergangenen Jahres einleitete. Anschließend übergab sie das Wort an Schülersprecherin Florentine, die die beiden talentierten Tennisspieler Noah und Aleks versteigerte, bzw. ihren Einsatz als Doppelpartner in einem Tennismatch, dessen Erlös in den Bau der Tennishalle fließen wird. Danach ergriff Anna Schütz das Wort und informierte über die zahlreichen Aktivitäten im Netzwerk und die Bedeutung desselben für das LSH. Ob Regionaltreffen, Stipendienstiftung, die Tennishalle oder die Feuerwehr – all dies ist nur möglich dank der beständigen und großartigen Unterstützung durch die Altschülerinnen und Altschüler. Auch der erfolgreiche Start des Mentorenprogramms wäre ohne diese Unterstützung nicht machbar gewesen. Und wer könnte besser darüber berichten als die Teilnehmenden? Deshalb bat sie sowohl eine Mentorin als auch zwei Mentees sowie ihren Projektunterstützer Friedel Martiny auf die Bühne. Diese teilten ihre bisherigen Erfahrungen und ermutigten alle Anwesenden zur Teilnahme: „Wir haben die Rakete gestartet, aber damit das Ganze fliegt, brauchen wir mehr Unterstützer!“ Last but not least bedankte sich Anna Schütz beim LSH-Bund für das vielfältige Engagement, die gute Zusammenarbeit und die großzügige Übernahme der Kosten für alle fehlenden und zukünftigen Jahrgangstafeln im Unterhausflur.
Danach berichtete Friederike Thimm über das Oslo Freedom Forum und den zugehörigen Wettbewerb am LSH, dessen Gewinner und Gewinnerinnen jedes Jahr daran teilnehmen dürfen. Auch sie holte aktuelle und junge Altschülerinnen auf die Bühne, die begeistert von ihren Erlebnissen in Oslo erzählten. Wichtig an dieser Stelle: Die nächsten drei Jahre ist das Projekt durch den LSH-Bund gesichert; danach brauchen wir neue Förderer, die in die Fußstapfen von Peter Müller treten, der das Ganze ins Leben gerufen hat und im vergangenen Jahr verstorben ist. Zuletzt kam Ulrich Sander auf die Bühne, um an Dr. Witham zu erinnern und ihn sowie die anderen Verstorbenen des letzten Jahres mit einer Schweigeminute zu ehren.
Es folgte die Sitzung des LSH-Bundes mit Kassenbericht, Entlastung des Vorstands und kurzer Vorstellung der geförderten Projekte, erstmalig moderiert von der neuen Vorsitzenden Anne Sannwald. Kurz vor 16:00 Uhr ging es wieder nach draußen, vorbei an der Indien-Tombola in der Chorhalle, zur Reitvorführung, dem Tennismatch und den Gesprächen im Musenhof, zum Mint-Maker-Space im Institut, den Kunstausstellungen, Auktionen und Preisverleihungen im Atelier und in den Kunsträumen, den Sektempfängen der Jubiläumsjahrgänge in der Lehrküche und der Ausstellung der Giftschonungen der letzten 50 Jahre im Archiv. Letzter Programmpunkt war das launige Theaterstück „Kasimir und Karoline“ von Ödon von Horvath, das von der 13. Stufe unter der Regie von Martin Kammer dargeboten wurde. Danach folgte wie üblich das fröhliche Beisammensein in Musenhof, Teestube und in den Zelten und natürlich bis zum Finale um 1:00 Uhr auch in der Disco.
Am Sonntag leitete um 11:00 Uhr Hans Henning Ginzel am Cello die Morgensprache zum Thema „100 Jahre Stiftung Landschulheim am Solling“ ein. Martin Wortmann erzählte die Gründungsgeschichte bekannt lebendig und spannend. Peter Landmann verglich im Anschluss die beiden Satzungen von 1924 und 1997: So verschieden sie sind, so sehr ähneln sie sich in den zentralen Punkten einer zukunftsweisenden Pädagogik. Den geselligen Abschluss feierten wir mit der traditionellen Hermann-Lietz-Gedächtnissuppe und Himbeerquark in den Speisesälen. Die letzte Versammlung fand dann bei strahlendem Sonnenschein im Unterhaushof statt. Danach gab es eine kleine Gruppe, die zu einem Rundgang in den Ruhewald aufbrach, und eine große Gruppe, die sich auf das Rugbyspiel freute, bei dem die aktuellen Schüler die Altschüler blass aussehen ließen. Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, dass es wieder einmal ein großes Fest war. Unseren Altschülerinnen und Altschülern danken wir für ihre Treue und Verbundenheit – ihr regelmäßiges Kommen zeigt, dass wir eine große Familie sind.