Dr. Witham ist verstorben

Gestern erreichte uns die Nachricht vom Tode Dr. Withams. Damit hat uns eine Persönlichkeit verlassen, die ihren festen Platz in der Geschichte des Landschulheimes hat. Seiner Familie gilt unser Beileid und unser Mitgefühl.
Dr. Nathan Witham kam im September 1972 als Lehrer für Geschichte, Weltkunde und Englisch in das Landschulheim. Mit seiner deutschen Ehefrau Frauke, die er als Entwicklungshelfer in Chile kennen gelernt hatte, war er aus den USA übergesiedelt und arbeitete hier an seiner Dissertation.
Er übernahm eine Jungenkameradschaft im Oberhaus, das dann die Heimat für ihn und seine Familie blieb. Zwei Söhne, Michael und David, wuchsen im Landschulheim auf und gingen hier zur Schule. 1997 wurde Dr. Witham extern, ging 2003 in Rente und unterrichtete noch ein paar Stunden weiter, bis er 2004 endgültig ausschied. Aus seinen vielen Funktionen und zahllosen Aktivitäten seien die Hausleitung des Oberhauses und die Etablierung der Teilnahme des LSH an der Schüler Uno in Den Haag hervorgehoben.
Dr. Witham war eine feste und geachtete Größe im Landschulheim. Er strahlte Würde und Autorität aus, vielleicht auch eine gewisse Unnahbarkeit, die sich aber verlor, wenn man mit ihm näher ins Gespräch kam. Zu seinem 85. Geburtstag im vergangenen Jahr schrieb sein ehemaliger Schüler Ulrich Sander eine wunderbare Hommage. Sein Resümee:
„ Autonom, gegenüber dem Zeitgeist immun, äußerlich (nahezu) stets gelassen, aber kein Stoiker, aufrichtig, gerecht, gewissenhaft, tolerant und unbestechlich sind Dr. Withams Attribute. Wesensmerkmale mit offensichtlich großer Kongruenz zu den (so genannten) preußischen Tugenden. Von Dr. Witham gelebt, doch nicht „pour le Roi de Prusse“, sondern aufopferungsvoll, den jungen Menschen geschenkt, die ihm im LSH anvertraut waren.“
Besser kann man ihn wohl nicht ehren.