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15. Januar 2025
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Ein Schuljahr auf der Sørlandet

16. Januar

Von August 2023 bis Juni 2024 hatte Käthe Redlefsen die außergewöhnliche Gelegenheit, ein ganzes Schuljahr auf der Sørlandet, dem ältesten noch betriebenen Großsegelschiff der Welt, zu verbringen. Im Rahmen einer Abendsprache teilte die Zwölftklässlerin ihre Erfahrungen und die Herausforderungen, denen sie sich während dieser beeindruckenden Reise stellen musste.
Die Sørlandet wurde 1927 in Norwegen gebaut und ist ein echtes Meisterwerk der Seefahrt. Das Schiff ist 64 Meter lang, hat eine Masthöhe von 34 Metern, eine Deckbreite von knapp 9 Metern und ist mit 27 Segeln ausgestattet. Von Anfang an war die Sørlandet als Schulschiff konzipiert – früher diente sie der Marine, heute beherbergt sie ein internationales Bildungsprogramm. Seit zehn Jahren gibt es die sogenannte „A+ World Academy “, die Schülern aus der ganzen Welt ermöglicht, dieses einmalige Abenteuer zu erleben.
Käthe war die erste und einzige Deutsche an Bord. Gemeinsam mit 65 weiteren Schülerinnen und Schülern aus über 10 Nationen legte sie während des Schuljahres 17.000 Seemeilen zurück, überquerte zweimal den Atlantik und besuchte 16 Häfen auf drei Kontinenten. Für 284 Tage wurde das Schiff ihr Zuhause, ohne auch nur einmal nach Deutschland zurückzukehren. Der Kontakt zur Familie war stark eingeschränkt, da Handys abgegeben wurden. Über Wochen hinweg gab es oft keine Möglichkeit, nach Hause zu telefonieren – nur bei Landgängen war dies gelegentlich möglich.
Das Programm der Sørlandet ist einzigartig und wird weltweit nur von dieser Schule angeboten. Die pädagogische Leitlinie der internationalen Schule lautet „Ship, Shipmate, Self“. Das heißt, das Schiff steht immer an erste Stelle, dann die Gemeinschaft und zuletzt die eigenen Bedürfnisse. Dieser Grundsatz zog sich durch den gesamten Alltag an Bord.
Die Tage waren straff organisiert. Jede Schülerin und jeder Schüler hatte Tag und Nacht jeweils zwei Stunden Segeldienst („Wache“) – oft mit einem erheblichen Schlafmangel verbunden – und musste darüber hinaus tagsüber regulären Unterricht nach dem amerikanischen Schulsystem absolvieren. Während der Fahrten auf See wurde unterrichtet. Bei Landgängen standen kulturelle und praktische Aktivitäten auf dem Programm.
Die Lebensbedingungen an Bord waren herausfordernd. Alle 66 Schüler teilten sich einen einzigen Raum, in dem geschlafen, gegessen und gelernt wurde. Privatsphäre gab es praktisch nicht. Für die 33 Mädchen standen lediglich drei kleine Duschkabinen und Waschbecken zur Verfügung.
Käthes Bericht verdeutlichte auf eindrucksvolle Weise, wie besonders und prägend diese Erfahrungen waren. Denn stellt zwar das Leben im Internat bereits eine Herausforderung dar, bei der Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Toleranz den Mitschülerinnen und Mitschülern gegenüber gefragt sind. Doch im Vergleich zu dem, was die Schülerin auf dem Schiff erlebt hat, wird klar: Die Toleranz und Rücksichtnahme, die an Bord eines Segelschiffes über Monate hinweg nötig sind, gehen weit über das hinaus, was wir im Internatsalltag erleben. Dieses Maß an enger Zusammenarbeit und gegenseitigem Vertrauen war essenziell für das Leben an Bord.
Die Reise führte durch unterschiedlichste nautische Bedingungen: Wellen von bis zu neun Metern Höhe und Windgeschwindigkeiten von bis zu 68 Knoten waren keine Seltenheit. An manchen Tagen war es kaum möglich, trockene Kleidung zu behalten. Dennoch gab es auch viele unvergessliche Momente, wie Begegnungen mit Delfinen, Tauchgänge mit Meeresschildkröten, und das Beobachten von atemberaubenden Sonnenauf- und untergängen am endlosen Horizont.
Ein zentraler Bestandteil des Alltags war die Teamarbeit. Jede Schülerin und jeder Schüler übernahm verschiedene Aufgaben, wie das Putzen der Toiletten, die Unterstützung in der Küche, das Abwaschen oder das Bedienen der Besatzung. Diese gemeinsame Arbeit war essenziell für den Zusammenhalt und das Funktionieren der Schiffgemeinschaft.
Sehr offen berichtete Käthe, dass sie auf der Sørlandet die schwersten, aber auch die besten Tage ihres Lebens erlebt habe. Sie lernte, sich auf andere zu verlassen, eng zusammenzuarbeiten und Herausforderungen zu meistern. Sie hat Menschen und Kulturen aus der ganzen Welt kennengelernt und viele wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Ihr Bericht zeigte eindrucksvoll, wie prägend dieses Schuljahr für Käthe war. Es hat ihr nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch gezeigt, wie wichtig Gemeinschaft, Verantwortung und der Mut sind, neue Wege zu gehen.

Details

Datum:
16. Januar
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Internat Solling
37603
Holzminden, Niedersachsen 37603 Deutschland
Telefon:
+49 (0) 55 31-12 87-0
Webseite:
https://www.internatsolling.de/

Veranstalter

Internat Solling
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E-Mail:
info@internatsolling.de
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