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17. Juni 2018
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Exkursion zum wissenschaftlichen Zentrum CINSaT in Kassel

18. Juni 2018

Am Montag den 18.06. machten sich 23 naturwissenschaftlich interessierte  Schüler aus den Stufen 10 und 11 und 3 Kollegen auf den Weg zur Uni-Kassel. Gemeinsam mit uns waren 3 ausgewählte Schüler der MINT-EC-Schule Georg-Christoph-Lichtenberg Schule in Kassel eingeladen, das wissenschaftliche Zentrum CINSaT (Center for Interdisciplinary Science and Technology) der Universität Kassel zu besuchen. Das CINSaT hat nun schon zum zweiten Mal ein umfangreiches Programm zusammengestellt in dessen Genuss das LSH und die Schüler der Lichtenberg-Schule kamen. Nach dem erneut herzlichen Empfang des Geschäftsführers des CINSaT, Herrn Dr. Holzinger, gab es je einen halbstündigen Vortrag aus den Fachgebieten Experimentalphysik, Tierphysiologie und technischer Physik. Jedem Vortrag folge eine Laborführung durch wissenschaftliche Mitarbeitern der jeweiligen AG.

Den Auftakt zur Veranstaltung machte um 13:45 Uhr Herr Dr. Holzinger selbst, der für uns diesen „Wissenschaftlichen Tag“ organisiert hatte. Dafür gilt Ihm unser ganz besonderer Dank. Dass Herr Dr. Holzinger aber nicht nur die Organisation eines solchen Tages beherrscht, sondern auch die Physik dünner magnetischer Schichten, demonstrierte er eindrucksvoll in seinem Vortrag. Nach einer kurzen Einführung in die Dimensionen der Nanowelt und deren Bedeutung für die Datenspeicherung ging es ganz schnell tief in die Physik hin zu magnetischen Domänen, Drehimpulsen und Spins von Elektronen, die die Grundlage des Magnetismus sind. Herr Dr. Holzinger zeigte auf spannende Art und Weise, wohin es in der Zukunft mit der Datenspeicherung gehen muss, damit man weiterhin immer mehr Daten auf immer kleinerem Raum speichern kann.

Weg von der Physik und hin zur Biologie brachte uns die ungewöhnliche aber außerordentlich gut vorgetragene Präsentation von Prof. Monika Stengl aus dem Fachgebiet Tierphysiologie. In ihrem lebendigen und vollständig ohne Folien abgehaltenen Vortag führte uns Frau Prof. Stengl eindrücklich vor Augen, welche Bedeutung das Riechen nicht nur für das Paarungsverhalten von Tieren hat, sondern auch, wie es unser tägliches Leben beeinflusst. So erklärte Frau Prof. Stengel, dass der körperliche Eigengeruch von uns Menschen dafür sorgt, dass bei der Partnerwahl sich Paare finden, deren genetische Präpositionen positiv aufeinander wirken und wie dies die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht. Bei solchen Paaren ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass genetische Defekte weiter gegeben werden deutlich verringert. In diesem Zusammenhang führte uns Frau Prof. Stengel vor Augen, dass die Einname von Anti-Baby-Pillen den Eigengeruch von Frauen derart ändern kann, dass sich immer häufiger Paare finden, deren genetische Präposition nicht mehr positiv aufeinander wirken – mit den entsprechenden Folgen.

Zum Abschluss hielt Herr Prof. Reithmaier aus der Arbeitsgruppe technische Physik, der gleichzeitig Leiter des wissenschaftlichen Zentrums CINSaT ist, einen Vortrag über angewandte Physik. In seinem anspruchsvollen Vortrag entführte er uns wieder in den Bereich der Nanowelt und zeigte, wie man winzig kleine Strukturen bis hin zu einzelnen Atomlagen erzeugt und manipuliert. Die Arbeitsgruppe von Herrn Reithmaier beschäftigt sich auf dem Bereich der Halbleiterphysik unter anderem mit der Erzeugung von winzigen Laser, die im Größenbereich von millionstel Metern liegen. Trotz dieser kleinen Dimensionen liefert ein solcher Laser die gleiche Intensität, wie man es von typischen Laserpointern kennt. Diese Laser, deren Energieverbrauch dementsprechend gering ist, werden sicher in immer breiteren Anwendungsbereichen eingesetzt werden.

Die Schüler haben die nach den Vorträgen angesetzten Laborführungen mit großem Interesse besucht und waren fasziniert von den technischen Möglichkeiten, die diese Labore für die Forschung bieten. So konnten sie in den Physiklaboren beobachten, wie winzige magnetische Partikel synchron gesteuert werden können, oder welche Dimensionen Maschinen einnehmen, mit denen man so winzige Teilchen wie Atome auf Oberflächen deponiert. Auch in der Tierphysiologie waren hochmoderne Geräte wie Elektronenmikroskope oder Mikrotoms, die für Dünnschichtschnitte von biologischem Gewebe geeignet sind, zu begutachten. Besonderes Interesse fanden in dieser Arbeitsgruppe aber vor allem die lebenden Forschungsobjekte, insbesondere jene, denen man in seiner Küche lieber nicht begegnen möchte. Es handelt sich dabei um Schaben der Art  Rhyparobia maderae, an denen Frau Prof. Dr. Stengel die innere Uhr von Organismen untersucht. Die Einblicke in die unterschiedlichen Labore waren äußerst spannend und hinterließen bei den Jugendlichen einen bleibenden Eindruck.

Um 17:15 Uhr ging es wieder zurück zum LSH, mit insgesamt zufriedenen, wenn auch etwas ermüdeten Schüler im Bus – schließlich haben sie den ganzen Nachmittag mit nur wenigen Pausen wissenschaftliche Abhandlungen gehört. Als Fazit bleibt eine rundum gelungene Veranstaltung, die von den Schülern sehr positiv aufgenommen wurde. Das CINSaT und die Uni Kassel haben sich toll präsentiert und die Jugendlichen waren positiv überrascht von der Freundlichkeit und dem Engagement der wissenschaftlichen Mitarbeiter bei den Führungen. Aber auch wir Lehrerinnen und Lehrer fanden die Aktion große Klasse und ganz klar ist, diese Veranstaltung soll routinemäßig einmal pro Jahr stattfinden.

Hier der Bericht der Uni Kassel.

Details

Datum:
18. Juni 2018
Veranstaltungskategorien:
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