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3. März 2025
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Gute Aufgaben intelligent gestellt: Die Pädagogischen Tage 2025

4. März - 5. März

In Anknüpfung an die Pädagogischen Tage im vergangenen Jahr und im Hinblick auf einen schülerorientierteren Unterricht der Zukunft drehte sich am 4. und 5. März 2025 für das Kollegium alles um die Frage, was eine gute Aufgabe ausmacht. Fünf Lehrkräfte bilden sich seit dem letzten Herbst in der Pädagogischen Werkstatt „Lernen – individuell und gemeinsam“ des Schulverbands Blick über den Zaun weiter und teilten ihr Wissen in Workshops mit dem Kollegium.
„Das Lernen anders anlegen“ – eine Didaktik der Vielfalt
Gute Aufgaben wecken Interesse, regen auf vielfältige Weise an und fordern zur selbständigen kognitiven Auseinandersetzung auf. Sie zielen nicht auf ein vorgedachtes Ergebnis ab, sie laden vielmehr dazu ein, dass Lernende sich selbst Ziele stecken und Wege und Methoden erproben, um sie zu erreichen. Dazu gehören neben Selbstvertrauen und Erfolgserlebnissen selbstverständlich Erfahrungen des Scheiterns und Frustrationstoleranz. Letztlich geht es darum, dass eben diejenigen Fähigkeiten entwickelt werden, die später in einer (akademischen) Ausbildung und im Berufsleben erforderlich sind: Mit dem passenden Knowhow ausgerüstet die richtigen Fragen zu stellen, um Antworten und Lösungen zu finden – getreu dem uralten Desideratum, dass wir nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen.
Lernen begleiten statt lenken
Der Lehrkraft instruiert nicht primär, sondern sie berät; sie bereitet genau durchdachte Lernsettings vor und hat stets im Blick, worauf sich der Fokus einer Aufgabe richtet und wie die Rahmenbedingungen idealerweise aussehen müssen, damit Lernen gelingt. Liegt der Schwerpunkt der Aufgabe auf dem Erkunden und Ordnen oder stehen Argumentieren und Urteilen im Vordergrund? Über wieviel Zeit verfügen wir, welche Räumlichkeiten sollen genutzt werden, welche Materialien werden gebraucht? Und nicht zuletzt: Wie formuliert man die Aufgabe klar und eindeutig, ohne einzuengen? Wer es nicht bereits wusste, dem wurde klar: Gute didaktische Arbeit ist komplex und zeitaufwändig, sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung.
Teambildung, freie Lernzeiten, künstliche Intelligenz
Genau deshalb ist eine passende Organisation des Arbeitsalltags und eine kluge Nutzung von Ressourcen erforderlich. Die Arbeit im Team und das Teilen von Materialien, Erfahrungen und Wissen bedeuten zunächst einen zusätzlichen Aufwand an Kraft und Zeit, zahlen sich aber am Ende aus. Ein hochwertiger Material-Pool kommt der Schulgemeinschaft ebenso zugute wie die der kollegiale Austausch. Eine offene und angstfreie Zusammenarbeit der Lehrkräfte ist die Basis für freies und eigenverantwortliches Arbeiten der ihnen Anvertrauten. Außerdem müssen für freies Lernen freie Lernzeiten eingeräumt werden, die den Fachunterricht partiell ersetzen und dem selbst bestimmten Arbeiten dienen. Daher ist dies ist ein aktueller Schwerpunkt der gegenwärtigen Schulentwicklungsarbeit. Hinzu kommt der neue Faktor „KI“: Damit künstliche Intelligenz nicht primär eigenes Denken ersetzt, sind Lehrerinnen und Lehrer dazu aufgefordert, sich intensiv mit den Risiken ungelenkten KI-Gebrauchs auseinanderzusetzen. Ebenso aber auch mit der sinnvollen Einbindung in eine zeitgemäße Didaktik.
Workshop „Lehren und Lernen mit KI“
Einen Einblick in die Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz ihren Nutzern beim Lehren und Lernen bietet, vermittelte der Altphilologe Rudolf Henneböhl. Seit ChatGPT die Klassenräume und digitalen Endgeräte erreicht hat, befasst sich Herr Henneböhl mit den Chancen und Grenzen von KI-gestützter Didaktik. Waren seine Ideen zunächst primär auf den Lateinunterricht zugeschnitten, hat er das Spektrum im Rahmen seiner Fortbildungsveranstaltungen erweitert und uns eine ganze Palette an Anwendungsmöglichkeiten und Prompt-Beispielen mitgebracht. Nach einem Überblick, den er morgens in seinem Impulsvortrag vermittelte, lernte das gesamte Kollegium in zwei Workshop-Durchgängen zahlreiche Anwendungs-Optionen kennen. Zum weiteren Ausprobieren gab er uns zusätzlich anregende Materialien an die Hand. Er war zudem abends Gast bei der formidablen Küchenfete, die Stephan Heit mit seinem Team ausrichtete, sodass sich auch dort noch Gelegenheit zum Austausch bot.
Projekttage 2025
Arbeit und Vergnügen des ersten Tages mündeten am zweiten in eine produktive Planung von Projekttagen, die vom 7. bis zum 8. Juli die ganze Schulgemeinschaft einbinden sollen. Das Spektrum reicht vom Ökosystem Teich über Vogelkunde, Waldpflege, Radioaktivität, Klimawandel, Licht und Schatten bis zum Abi-Kompass. In den fachübergreifend zusammengesetzten Gruppen wurde voller Eifer geplant und nachgedacht, und bei der abschließenden Vorstellung der Ergebnisse herrschte allgemeine Begeisterung. Dass aus der theoretischen und exemplarischen Vorarbeit konkrete Vorhaben entstanden waren und dass diese noch im laufenden Schuljahr umgesetzt werden, erfüllte die Beteiligten mit Zufriedenheit. Insgesamt wurde eine positive Bilanz gezogen, und der besondere Dank gilt in diesem Zusammenhang den Referentinnen und Referenten, der Geschäftsführung und dem Küchenteam sowie allen, die zum Gelingen der Pädagogischen Tage beigetragen haben.

Text + Bilder: Ellen Runte

Details

Beginn:
4. März
Ende:
5. März
Veranstaltungskategorie:

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Holzminden, Niedersachsen 37603 Deutschland
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+49 (0) 55 31-12 87-0
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