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23. März 2025
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In Erinnerung an Karl Ehlert

24. März

Wenn man Kalle, wie jeder ihn nur nannte, in der letzten Zeit begegnete, spürte man, wie allmählich Lebenskraft und Lebensmut aus ihm wichen. Die Gesundheit war schon lange eingeschränkt. Ein Unfall im Garten im letzten Jahr , bei dem er erst nach einer Stunde gefunden wurde, war noch einmal ein besonders harter Schlag. Am vergangenen Montag ist er im Alter von 84 Jahren verstorben.

1970 kam er ans LSH. Nach dem Tode seiner Frau 1989 zog er dann Anfang der 90er Jahre in die Wohnung im Institut, die ersten Jahre zusammen mit den Töchtern Silke und Miriam, beide Schülerinnen des Landschulheims. Bis zum vergangenen Weihnachtsfest hat er noch dort gewohnt.

Kalle war ein besonderer Mensch. Er war nicht nur Handwerker, sondern auch Sportler, Künstler und Philosoph.

Da im LSH alle Handwerker alles machen, lernte man ihn vielleicht als Maler kennen oder als Gärtner. Er sorgte aber im Zweifelsfall selbst dafür, dass man keinem Irrtum unterlag, und machte klar, dass er ein stolzer Zimmermann war. Er hatte sogar erfolgreich die Schule als Bautechniker absolviert, renommierte aber nicht damit, so dass nur wenige davon wussten.

Als Zimmermann hat er Spuren hinterlassen. Zwar ist es schon viele Jahre her, dass er zum letzten Mal Gelegenheit hatte, einen Richtspruch zu sagen – 1994 beim Bau neuer Schuppen im Werkhof – aber sein sichtbares Erbe sind die vier Pavillons auf dem Gelände, alle von ihm geplant und gebaut. Für den letzten, am Tannenhaus, der erst vor wenigen Jahren entstand, hat er eine genaue handschriftliche Baubeschreibung hinterlassen, die im Archiv aufbewahrt wird.

Den Sportler Kalle konnte man beim Lehrer-Handwerker-Fußball erleben. Nicht der feinste Techniker, aber zäh und ausdauernd. Die Zähigkeit bewies er auch, wenn er im Winter, als der Teich noch zufror, das Eis aufhackte und ein Bad nahm, und die Ausdauer, als er in fortgeschrittenerem Alter noch zum Marathonläufer wurde, oder später bei der Wanderung auf dem Jakobsweg. Eigentlich schien es ausgemacht, dass er mindestens 100 Jahre alt wird.

Als Maler hat er das Treppenhaus im Oberhaus verschönert, dort prangten lange seine Sonnenblumen, und auch den Tannenhausspeisesaal zierte bis zur großen Renovierung ein Landschaftsbild aus seinem Pinsel. Noch heute hängt sein Gemälde des Unterhauses in der Verwaltung.

Kalle las viel und gern und tauschte sich gern aus. Lange konnte man mit ihm über Politik, die Umwelt und die Zukunft der Menschheit im Allgemeinen plaudern. Man merkte, wie ihm vieles Sorgen machte, und er ließ es nicht an mahnenden Worten fehlen.

Als Philosophen geadelt hat ihn einst der Sprecher eines Abiturjahrgangs. Bei der Feier in der Hohen Halle hatte der Leiter in seiner Rede die Elite der deutschen Dichtkunst und Philosophie zitiert. Der Schüler hingegen beendete seine Rede mit einem Zitat von Kalle Ehlert. Der hatte ihm vom Rasenmäher aus zugerufen: „Jungs, die wahre Schule ist das Leben“.

Kalles Schulzeit ist nun zu Ende. Auf dem LSH-Friedhof, den er so lange gepflegt hat, wird er seine letzte Ruhe finden, auf dem Platz neben Brückners, den er sich schon vor langer Zeit ausgesucht hat.

Nachruf: Martin Wortmann

Details

Datum:
24. März
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

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37603
Holzminden, Niedersachsen 37603 Deutschland
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+49 (0) 55 31-12 87-0
Webseite:
https://www.internatsolling.de/

Veranstalter

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