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Planspiel der 10. Klassen zur Energie Politik Europas
27. Juni 2019 - 28. Juni 2019
Unter dem Motto „Europas Energiepolitik – Zwischen (Un)Sicherheit und (Un)Abhängigkeit“ wurden aus den Schülern der 10. Klasse Mitglieder der wichtigsten Organe der Europäischen Union, welche über die Zukunft Europas in Hinsicht auf die Energiepolitik, also etwa den Wandel zu erneuerbarer Energie oder die erwünschte Unabhängigkeit von Stromimporten aus nichteuropäischen Ländern, entschieden.
Zu Beginn wurden per Losverfahren die verschiedenen Rollen des Planspieles verteilt: Während manche Schüler als Interessenvertreter etwa zum Verbraucherschutz der EU-Kommission als Experten beistanden und als Lobbyisten agierten, spielten andere Schüler Minister von europäischen Länder im EU-Minsterrat oder dienten als Parteimitglieder im EU-Parlament. Des Weiteren gab es auch eine Pressegruppe, die als Journalisten der „Bild“ und der „Politico“ die Tätigkeiten der politisch agierenden Schüler verfolgten.
Nachdem jeder seine Aufgabe erhalten hatte, wurde der eigene Standpunkt und die gespielte Position herausgearbeitet, wodurch ein möglichst realistisches Handeln ermöglicht werden sollte. Während die Grüne Fraktion sich stark für einen möglichst schnellen Atom- und Kohleausstieg einsetzten, setzte sich die Sozialdemokraten für einen möglichst sanften Übergang des Energieumstieges für die Bürger ein . Andere wiederum warben für einen Ausbau des europäischen Energiebinnenmarktes oder weniger Investitionen in risikoreiche neue Energien. Dies wurde durch Arbeitsblätter ermöglicht, welche die generellen Vorstellungen der jeweiligen gespielten Person erklärten. Die Schüler mussten diese dann lesen und auswerten.
Direkt darauf folgend wurden per Wahl Präsidenten und Vorsitzende der EU-Organe gewählt, die die Sitzungen eigenständig leiteten. Als Unterstützung dienten hier zwei Referenten, welche auch sonst für alle Fragen bereit waren. Zudem gab es in jedem Organ einen offiziellen Schriftführer, welcher uns durch das Protokollieren eine Übersicht über die aktionsreichen Tage verschaffen sollte.
Als es dann richtig mit der Politik begann, fingen auch schon direkt hitzige Diskussionen im Ministerrat und im Parlament an. Wie man Investoren, Verbraucher, die verschiedenen Nationen und den Klimaschutz auf eine Linie bringen kann, wurde ganz verschieden gesehen. Eine große Diskussion wurde um den Stromimport aus Russland geführt, wo die Mitglieder politische Sicherheit gegen finanzielle Vorteile abwägen mussten.
Währenddessen kam es im Ministerrat schon zu Vorschlägen von verschiedenen Richtlinien, welche die Energiepolitik steuern sollten. Von einem europaweiten Übertragungsnetz bis zur Förderung der Forschung in der Solarenergie kam es zu vielen kreativen Ideen und Initiativen.
Derweil berichtete die Presse in einer Pressekonferenz vom Zwischenstand und skandalisierte Aussagen von Politikern. Dabei half besonders eine Zusammenfassung per Videovortrag, eine Übersicht und ein Gespür für das ganze Geschehen zu bekommen.
Die Richtlinien des Ministerrates wurden dann von dem Parlament und der Kommission besprochen und mit Verbesserungsvorschlägen in einer Versammlung aller Schüler ratifiziert. Dafür wurde nach jedem gestellten Antrag eine Abstimmung jeder Partei abgehalten. Diese Diskussion wurde zum Highlight des Planspieles: Durch innovative Ideen, Argumente mit durchdachten Belegen und ausgeprägten Meinungen wurden die Richtlinien, welche von einem konsequenten Atomausstieg bis zu einem sogenannten ,,Supergrid‘‘ ein europaweites Stromnetz reichten, verbessert und präzisiert. Selbst die Sanktionen bei nicht hinreichender Kooperation wurden beachtet.
In den zwei Tagen wurde somit ein Stück europäische Politik ans Internat Solling gebracht und den Schülern die manchmal fremd wirkende Politik Europas spannend näher gebracht und spielerisch erklärt. Was wir im Unterricht theoretisch gelernt hatten, wurde so mit Leben gefüllt.
Text: Annemieke Mock, Klasse 10.3
Fotos: Jonathan Rodriguez
Hier gibt es ein Video zu dem Planspiel: https://youtu.be/8NTsLFLoUaM