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Unterricht in Zeiten von Corona – Teil 4: Unser IT-Leiter berichtet

5. April 2020

Unser IT-Leiter Klaus Becker berichtet

Ohne ihn und sein Team hätte es nicht geklappt. Ohne seine Weitsicht und sein Engagement wäre es heute mit dem digitalen Internat Solling nicht so gut bestellt. „Wir profitieren jetzt von dem, was wir schon lange vor der Corona-Krise aufgebaut haben“, erklärt unser IT-Leiter. „Unser Geländenetzwerk ist gut ausgebaut und jedes Klassenzimmer hat eine digitale Tafel samt Dokumentenkamera. Damit kann in 26 Räumen virtueller Präsenzunterricht stattfinden.“ Von einer solchen Ausstattung können die meisten Schulen nur träumen. Außerdem hat Klaus Becker mit seinem Team in kürzester Zeit ein System entwickelt, das digitalen Unterricht vom ersten Tag der Schulschließung an möglich machte. Dafür hatten sie schon zur Abreise der Schüler eine Anleitung geschrieben, anhand derer diese sich zuhause anmelden konnte. Außerdem hatten sie bereits vor dem ersten Tag der Home-School aus 17 verschiedenen Software-Lösungen die beste herausgesucht und den Lehrern vermittelt. „Wir haben an diesem Wochenende fast Tag und Nacht gearbeitet“, sagt der IT-ler. „Dafür konnten wir dann sofort unser dreistufiges Modell präsentieren.“ Es funktioniert a) über die Notfall-Kommunikation per email, b) über die Lernplattform SDUI, über die die Chats und der Dateiaustausch laufen und c) über Edudip, eine leicht zu bedienende Webinar-Software aus Deutschland, die virtual teaching ermöglicht.

„Gegenüber der Kommunikation per Mail hat SDUI den entscheidenden Vorteil, dass alles über externe Server läuft. Bei regem Austausch von Dateien kommen da nämlich schnell etliche Gigabyte zusammen, die riesige Speicherkapazitäten benötigen.“ Anders als viele öffentliche Schulen, die sich für die Microsoft-Lösung „Teams“ entschieden haben, haben Becker und seine Leute auf das deutsche Start-up SDUI gesetzt: „Die sind anfangs zwar auch überrannt worden und hatten mit mehrstündigen Unterbrechungen zu kämpfen, haben aber ihre Kapazitäten mittlerweile so hochgefahren, dass das nun nicht mehr passiert“, weiß Becker und erklärt damit die Schwierigkeiten der ersten Tage, die auch unsere Schüler zu spüren bekommen haben. „Während bei Microsoft gerade alles gedrosselt wird, damit es irgendwie weiterläuft, weil schließlich auch viele Unternehmen das Programm benutzen, gibt es mit SDUI jetzt keine Probleme mehr.“ Außerdem ist SDUI viel einfacher in der Benutzung und viel genauer an die Bedürfnisse von Schulen angepasst. Und so lässt auch das Feedback der Lehrerkollegen nicht auf sich warten: „SDUI ist super!“ hört man da sogar von denen, die der neuen Technik bisher eher distanziert gegenüberstanden.

Tatsächlich virtuell ein sogenanntes Webinar über edudip zu halten, ist allerdings schon höhere Kunst. „Respekt für die vielen Kollegen, die sich da rantrauen“, lobt Becker die Pädagogen. „Das erfordert eine ganz andere Vorbereitung als herkömmlicher Unterricht – hier müssen die Kollegen umdenken und eine ganz andere Routine entwickeln.“ Mittlerweile haben bereits einige Oberstufen-Kurse erfolgreich stattgefunden, und auch in der Mittelstufe wird zunehmend per Webinar oder Videokonferenz unterrichtet.

Und die EDV bleibt nicht stehen. Sie aktualisiert und ergänzt das bestehende Verfahren und die Abläufe ständig. „Die enge Zusammenarbeit sowie die offene Diskussion mit den Koordinatoren und Kollegen – sei es hier vor Ort oder via Videokonferenz oder SDUI – ermöglicht es uns schnell und unkompliziert auf Probleme und Bedürfnisse zu reagieren“, sagt Becker. Er erläutert dazu weiter, dass die veränderte Situation z. Bsp. auch den Kollegen viel Mehrarbeit bezüglich der online-Korrektur der Hausaufgaben abverlange, die unter anderem auch in der Bearbeitung verschiedener Dateiformate begründet liege. Daher beschaffte das Internat in den letzten Tagen eine neue Software, die genau dieses Problem behebt und so die Korrekturzeit deutlich verringert. So erhalten Kinder und Eltern schneller Rückmeldung.

Seit einigen Tagen ermöglichen außerdem Zoom-Accounts für alle die direkte Kommunikation zwischen Lehrern, Schülern und auch Eltern. „Die hierzu in den Medien diskutierten Sicherheitslücken hatten wir frühzeigt auf dem Schirm und durch unsere Voreinstellungen weitestgehend geschlossen“, versichert Becker. Unsere Lehrer, Schüler und Eltern sollen sich darauf verlassen können, dass ihre Daten bei uns sicher sind.

„So sind wir schon ziemlich gut aufgestellt und auch darauf vorbereitet, falls es am 20. April noch nicht vor Ort weitergehen darf“, findet Klaus Becker, der mit seinem Team an dieser Stelle einen ganz großen Applaus bekommen soll. Und auch den Technikern und Digitalisierungs-Beauftragten, den engagierten Lehrern und IT-Experten aller anderen Bildungseinrichtungen unseres Landes gilt ein herzlicher Dank, denn nur mit ihnen hat Schule daheim, Home-Schooling oder Online-Teaching eine Chance – und damit unsere Kinder.

Details

Datum:
5. April 2020
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