Die „aufgehende Erde“, fotografiert vom Apollo 8 Astronauten Billy Anders, gehört sicher zu den bedeutendsten Bildern der Menschheitsgeschichte, weil es zeigt, wie schön, aber auch wie allein und verletzlich unser Planet ist. Von Jules Vernes „Reise zum Mond“ über Hermann Oberths „Raketen zu den Planetenräumen“ bis zu Werner von Brauns Arbeiten für die Nationalsozialisten in Peenemünde führte Dr. André de Kathen die Landschulheimer in die Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969, die ihm als damals Sechsjähriger noch gut in Erinnerung war. Nicht ganz die Hälfte der Weltbevölkerung verfolgte damals, vereint wie nie, gebannt über 30 Stunden „live“, was in über 300.000 km Entfernung passierte.
Auch wenn der wissenschaftliche Wert der Mondlandung sicher bezweifelt werden kann, so betonte der Naturwissenschaftler, dass die Vernunft oft nicht die treibende Kraft gesellschaftlicher Veränderungen ist. Und so verwies er auf die Antrittsvorlesung von Hermann Flohn in Würzburg 1941, in der dieser einen Zusammenhang zwischen Kohlendioxid-Ausstoß und Klimaveränderungen postulierte. An diesen und weiteren, immer deutlicheren Erkenntnissen konnte man spätestens zum ersten Weltklimagipfel 1979 nicht mehr vorbei. Trotzdem gelang es Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit, die Warnungen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen über fast vier Jahrzehnte weitgehend zu ignorieren – bis eine 16-jährige Schülerin aus Schweden die Straße mobilisierte.
Dann ging Herr de Kathen auf die weitgehend ignorierte Rolle der wenigen Frauen bei der NASA ein, insbesondere der afroamerikanischen Frauen in den USA der 50er und 60er Jahre. Er verglich deren Klugheit, Mut und Entschlossenheit mit denen der Astronauten, für welche sie z.B. Flugbahn-, Start- und Landeberechnungen durchführten – an die man sich aber erst viele Jahrzehnte später wieder erinnert. Mit der Botschaft des deutschen ISS-Kommandanten Alexander Gerst an seine (ungeborenen) Enkel schloss de Kathen dann wieder den Kreis zwischen Himmel und Erde – und auch die Abendsprache.