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Abitur 2019 Verabschiedung und Abiball
29. Juni 2019
Die Sonne hatte beschlossen, mit dem Strahlen unserer 44 Abiturienten mitzuhalten und so waren Schatten und das vorsorglich gereichte kalte Wasser eine beliebte Kombination der festlich gekleideten Gesellschaft, die sich vor der Hohen Halle einfand.
Den Auftakt der Veranstaltung bereitete Musiklehrer Walter Müller-de Reuter. Er spielte am Klavier die Dorische Toccata für Orgel BWV 538 in einer eigenen Klavierbearbeitung und stimmte auf die feierliche Atmosphäre der Entlassungsfeier ein.
„Es wird heiß“, begrüßte Helga Volger die Zuhörerschaft in der Hohen Halle. Zusätzlich zur wahrlich nicht geringen Raumtemperatur ließ auch die Ansprache unserer Schulleiterin es warm um die Herzen werden. Sie dankte eingangs den Familien, die uns unsere heutigen Abiturienten vor Jahren anvertraut haben. Auch dankte sie denen, die sie dann hier am Internat Solling begleitet, ermahnt, gefördert und gefordert, ermutigt, sich um die Schüler gesorgt und mit ihnen gefreut haben – insbesondere natürlich die Kamleiter.
Frau Volger griff für den Ausdruck „Abiturzeugnis“ den alten Begriff „Reifeprüfung“ auf, welcher vielschichtig aufzeigt, das ein Lebensabschnitt unserer nun Altschüler fertig ist. Wobei sie sehr eindringlich sagte, dass ein Mensch nie „fertig“ ist – es gilt, im Prozess des Lernens zu bleiben.
Laut Kant heißt “mündig sein“ Verantwortung zu übernehmen. Dieses zentrale Thema unseres Miteinanders am Internat Solling zeigte sich an der regen Teilnahme allein dieses Jahrgangs u. a. an der Schüler-UNO, dem Oslo Freedom Forum, am UNESCO-Projekttag zum Thema Nachhaltigkeit und natürlich auch an unserem diskussionsfreudigen Schülerparlament.
Zum Abschluss ihrer Rede forderte Helga Volger unsere Abiturienten eindringlich auf, sich einzumischen und den Geist der Weltoffenheit und Menschlichkeit, der in unserer Stiftungssatzung verankert ist, weiterzutragen: „Setzt das intellektuelle Potential, das ihr am LSH erworben habt, zum Dienste des Gemeinwohles ein. Mischt euch ein!“.
Im Anschluss zog Pelayo Hernández de Rojas am Klavier mit der Prelude in Cis Moll Opus 3 Nr. 2 von Sergei Rachmaninow die Hohe Halle in seinen Bann.
Im Namen der Schülerschaft verabschiedete Katerina Manzanares Semmroth vom Schülerparlamentsvorstand mit einem „Mission completed“ die Abiturienten. In ihrer kurzweiligen Ansprache zeigte sie deutlich auf, dass jeder einzelne Schüler auf seine ganz besondere Weise beim Schulabgang eine Lücke in unserer Gemeinschaft hinterlässt. Sie schloss damit, wie sehr sich alle darauf freuen, bei der nächsten Begegnung von den nun folgenden Abenteuern, Reisen und begonnenen Ausbildungen oder Studien zu hören. Sie forderte die Abiturienten auf: ”Erzählt uns, wie sehr ihr liebt was ihr tut und wie sehr es euch erfüllt!“
Natalia Jagolski verzauberte mit „Herzchen“ von Madeline Juno in Begleitung einer Ukulele bevor Frau Volger die Abiturzeugnisse überreichte. Herzlich, mit persönlichen Worten für jeden unserer Abgänger, die sehr deutlich zeigten: “Wir kennen uns!“, gab sie jedem Schüler auch eine Kopie des ersten Bildes nach Schuleintritt mit.
Von den 44 Abiturienten haben 12 einen Schnitt mit „einer 1 vorne“ erreicht und konnten mit ihrem Zeugnis einen Buchpreis entgegennehmen. Der Gesamtdurchschnitt der 44 Abiture liegt bei 2,42. Das beste Abitur hat Teresa Reindl mit einem Schnitt von 1,2 absolviert, herzlichen Glückwünsch!
Über die Notendurchschnitte hinaus galt es weitere hervorragende Leistungen zu honorieren. So konnte Anna Weil den nach dem verstorbenen Kunstlehrer Dr. Neças benannten Kunstpreis an Kunstallroundtalent Yutong Zhou überreichen.
Carsten Schneider ehrte Naomi Dieng mit dem Pierre-de-Coubertin-Preis des Landessportbundes. Eigentlich hätte Naomi gleich auf der Bühne stehenbleiben können, erhielt sie doch im Anschluss auch eine Auszeichnung in Biologie. Frau Stelzer fand das Wort „elegant“ für die Mathematik-Lösungswege von Yiben Tang, dessen stete Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Mitschülern sie ausdrücklich erwähnte und für seine herausragenden Leistungen ehrte. Dr. Frank Hubenthal rief gleich zwei Schüler auf die Bühne, um im Namen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft Yuan Sun und Yiben Tang zu ehren. Als MINT-Schule durften wir gleich drei Schüler mit Auszeichnung in ihre Zukunft entlassen. Veronika Yastrebova und Yuan Sun mit „Erfolg“, und Yiben Tang gar „mit Auszeichnung“, dem bestmöglichen Ergebnis.
Zum Abschluss brachte Multitalent Naomi „Silence“ von JP Cooper dar und veranschaulichte mit ihrer zartschönen Stimme, dass „Kopf, Herz und Hand“ zueinander gehören.
Während des anschließenden Sektempfangs vor der Hohen Halle war die Freude unter allen Beteiligten groß, es herrschte ein fröhliches Miteinander. Der schön dekorierte Vorhof der Hohen Halle leerte sich ab 15.30 Uhr: Es galt, die Abendgarderobe herauszulegen und sich chic zu machen. Um 19.00 Uhr begann der Abiball, der zum zweiten Male in Folge auf unserem Gelände stattfand. In dem dafür vor dem Unterhaus errichteten großen Festzelt strahlte der Gesellschaft ein „Abitur 2019“ entgegen, Hortensien zierten stolz die schön eingedeckten Tische.
Nach einem fröhlichen Sektempfang wurden Gruppenfotos unserer Abiturienten gemacht, die im Anschluss daran Luftballons gen Himmel entließen. Was wohl auf den daran befestigten Wunschzetteln stand?
Um 20.00 Uhr wurde das reichhaltige Buffet eröffnet, welches großen Anklang fand. Im Laufe des Abends zeigte Karl Janisch mit einer launigen Rede seine Entertainer-Qualitäten und rief so manche Erinnerung an lustige Begebenheiten wach.
Später am Abend baten die Abiturienten ihre Lehrer nach vorn und dankten ihnen für die gemeinsame Zeit mit Blumen und kleinen Präsenten. Mit der Live-Band Logpod Mangarton und anschließendem DJ nahm der Abend einen fröhlichen und ausgelassenen Verlauf bis zur Schließung des Zelts um 3 Uhr.