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7. Mai 2018
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Abschluss des MINT-Pilotprojektes in Holzminden

8. Mai 2018

Vom 7.- 8. Mai fand im S1-Labor des Internat Solling das letzte von drei regionalen MINT-EC-Camps für je 5 ausgewählte Zehntklässler der drei MINT-EC-Schulen Marion-Dönhoff-Gymnasium Nienburg, Gymnasium Sulingen und Internat Solling statt. Damit ist dieses Pilotprojekt der drei Schulen abgeschlossen und wird Ende Mai von den MINT-Koordinatoren der drei Schulen evaluiert. Klar ist aber, dass die Kooperation in den kommenden Jahren weiter entwickelt werden soll.

Das Camp in Holzminden stand ganz im Zeichen der Bio- und Gentechnik. Nach Ankunft der Gäste aus Sulingen und Nienburg führte der Organisator des Camps, Dr. André de Kathen, zunächst in die rechtlichen Vorgaben für gentechnisches Arbeiten sowie die Sicherheitsbestimmungen ein. Nach dem Mittagessen und einer kleinen Führung über das Internatsgelände begann dann die Laborarbeit in fünf Schülergruppen und einer Lehrergruppe, wobei auch Frau Dr. Tanja Wegelin mit Rat und Tat zur Seite stand.

Ziel dieses Camps war es, den Schülern zu vermitteln, wie mit Hilfe gentechnischer Verfahren, ressourcenschonend und präzise, Hormone (wie Insulin), Impfstoffe (wie gegen Tollwut und Hepatitis) oder auch industrielle Enzyme (wie etwa die Proteasen in Waschmitteln) hergestellt werden können. Verwundert waren die Schüler zunächst darüber, dass die kaum sichtbaren Mengen, mit denen man in einem molekularbiologischen Labor umgeht – wenige Millionstel Liter – tatsächlich zu sichtbaren Ergebnissen führen sollen. 

Im ersten Teil des Camps schleusten die Schüler – und die Lehrer – die Bauanleitung (also die DNA) für ein Eiweiß einer Tiefseequalle in ein Darmbakterium ein. Die folgende Pause bei Kaffee und Kuchen war kurz und im zweiten Abschnitt zeigte Herr Dr. de Kathen dann, dass diese Bauanleitung an- und abgeschaltet werden kann – so wie es für den Produktionsprozess nötig ist. Der arbeitsreiche Labortag ging nahtlos in einen Grillabend über und bis in die Dunkelheit wurde dann der Beachvolleyballplatz genutzt, bevor man sich in der Sporthalle für die Nacht auf die weichen Matten legte.

Am Dienstag, nach dem Frühstück, ging es zügig weiter. Nun stellte sich die Frage, wie man eigentlich DNA aus den Zellen von Lebewesen gewinnt und dann auch so schneidet und neu verklebt, dass es in einer Produktionsplattform wie Darmbakterien, Hefen oder Hamsterzelllinien auch funktioniert. Einführungen in die Praxis und die Laborarbeit selbst wurde nur von einer kurzen Mittagspause unterbrochen, Schüler und Lehrer waren konzentriert bei der Sache und so stand am frühen Nachmittag fest: alle Experimente wurden erfolgreich abgeschlossen … und ganz nebenbei haben Schüler und Lehrer hautnah Geschichte miterlebt, denn die durchgeführten Experimente ähneln denen, mit denen 1973, also vor 45 Jahren, die Geburtsstunde gentechnischer Verfahren eingeläutet wurde. So verwies Herr Dr. de Kathen in einer Schlussrunde auch darauf, dass etwa ein Drittel aller neuzugelassenen Medikamente gentechnisch hergestellt werden, zehnmal mehr der Ackerfläche mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen als ökologisch bewirtschaftet wird und in der industriellen Produktion immer häufiger gentechnische Verfahren eine Rolle spielen.  

Ein Fazit – es hat wieder richtig Spaß gemacht, auch wenn das Programm in zwei Tagen recht gedrängt war und wenig Spielraum ließ. Vielleicht lässt sich das Camp auch inhaltlich und zeitlich ausdehnen, so kommt es den bundesweiten MINT-EC-Camps auch näher – aber dazu evaluieren wir die Camps ja auch. An einer Wiederholung kommen wir aber nicht vorbei.

Details

Datum:
8. Mai 2018
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