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29. September 2018
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Altschülertreffen 2018

30. September 2018

Klassentreffen XXL mit hoher „Weißt Du noch?“ Frequenz.
Strahlende Wiedersehensfreude unter strahlendem Herbsthimmel oder wie Frau Volger in der Mittagsversammlung sagte: „Euer Wohlergehen liegt uns am Herzen, dies schließt das Wetter ein. Dieses Jahr hat es funktioniert!“.
Um das Schulgefühl so richtig wieder aufleben zu lassen, bestand am Samstagvormittag die Gelegenheit, die Schulbank zu drücken. Im Angebot waren wahlweise die Fächer Deutsch, Geschichte, Mathe, Chemie oder Physik. Es wurden selbstverständlich beim Betreten der Unterrichtsräume erst einmal Vergleiche angestellt: „Das hatten wir damals nicht!“ und „Ist das überhaupt noch Tafel zu nennen?“ erklangen vielstimmig. Doch mit dem Niederlassen machte sich sehr schnell wieder das gute alte Unterrichtsgefühl breit, es wurde angeregt diskutiert und so mancher zeigte ganz automatisch auf, bevor er das Wort ergriff. Wer lieber mit den Händen tätig sein wollte, hatte im Musenhof Gelegenheit, unter Anleitung von Peter Brödlau Blätter zu schmieden. 
Ein erster Kaffeedurst konnte vor der Bibliothek gestillt werden, wo die 5. Klasse zugunsten des Tierheims Holzminden einen Basar abhielt, der auch mit köstlichem Kuchen lockte.
Auch unsere Reit-AG zeigte einen eindrucksvollen Ausschnitt ihres Tuns. Carlotta und Naomi erfreuten durch ein kleines Freiluft-Konzert.
Nach einem Mittagessen, das aus herbstlichen Suppen bestehend die Herbstsonne beim Aufwärmen unterstützte, galt es in der Mittagsversammlung das Gemeinschaftsgefühl aufzufrischen. Alle im Kreis, Frau Volger spricht. Wie schnell Mensch sich wieder jugendlich fühlen kann!
Musikhaus und Musenhof waren gefüllt mit Schulterklopfen, Umarmungen und angeregten Gesprächen, während vom Tennisplatz aus das vertraute „Plopp- Plopp“ eines Tennisturniers erklang.
Am Nachmittag ging es in der Hohen Halle zum einen um Information über Projekte, Aktivitäten und die wirtschaftliche Situation des Internats, zum anderen fand die Mitgliederversammlung statt. Zu unser aller Freude konnte Helga Volger verkünden, dass wir vor sechs Wochen mit 65 neuen Schülern in das Schuljahr gestartet sind! Auch liegen schon Anmeldungen für kommende Schuljahre vor und Besuchertermine werden rege angefragt. In den Gesprächen zeichnet sich ab, dass die Elternhäuser verstärkt auf die Persönlichkeitsentwicklung und ganzheitliche Bildung Wert legen. „Kopf ,Hand, Herz“! Die Besucher zeigen sich immer wieder von der Vielfalt unseres Angebotes im schulischen und im Freizeitbereich beeindruckt. Es wird stärker wahrgenommen, dass wir MINT – und UNESCO Schule sind. Unsere Internationalität stellt einen deutlichen Mehrwert im Zusammenleben dar – derzeit leben Schüler aus 13 Nationen im LSH!
Die Gruppe unserer Leistungsstipendiaten ist auf stolze 23 angewachsen, wer hätte sich das vor 10 Jahren vorstellen können! Mit Blick auf die Zukunft gilt es, den für das LSH richtigen Weg in die zunehmende Digitalisierung einzuschlagen und sich der damit einhergehenden Verantwortung zu stellen. Wichtig ist – bei aller Weltoffenheit – nicht aus dem Fokus zu verlieren, dass wir unseren Schülern einen geschützten Raum bieten, in dem man einander persönlich und auf Augenhöhe begegnet.
Im Anschluss an Frau Volgers Bericht hat uns Alexander (Sascha) Pfeiffer, der Stipendiat der Neumayer Stiftung war und 2017 bei uns Abitur gemacht hat, mit nach Uganda genommen, wo er im Rahmen eines FSJs an einer Gehörlosenschule tätig war. Er ist dort auf unhaltbare Zustände gestoßen und Sascha wäre nicht Sascha, wäre er nicht tätig geworden! Neben persönlich gesammelten Spenden hat er mit Hilfe unserer Spenden (im Juli wurden ein Spendenschwimmen und ein Spendenlauf veranstaltet, so konnten wir mit stolzen 13.500€ unterstützen!) binnen drei Monaten einen schönen Speiseraum für die dortigen Schüler auf die Beine gestellt und in die Wege geleitet, dass die Schule einen Transformator anschafft. Dieser wird das Leben vor Ort auf vielfache Weise verbessern: Die Schüler werden über 20 Uhr hinaus Licht haben, was ja für Gehörlose in Abhängigkeit von der Gebärdensprache besonders wichtig ist. Es können Wasch- und Duschräume gebaut werden, Wasserpumpen angeschafft werden und das Trinkwasser endlich auch durch Filter gereinigt werden. Darüber hinaus sollen Computer angeschafft werden. Auch plant die Schule, die Schüler nicht nach ihrem Abschluss zu verabschieden, sondern noch Ausbildungen in der Mehl-, Textil- und Holzverarbeitung anzubieten, um den Gehörlosen mehr Perspektiven zu verschaffen. Darüber hinaus wird das benachbarte Dorf  auch mit Strom versorgt werden. Damit wird die Schule schlagartig von einem Randobjekt zu einem zentralen Versorger.Wir sind sehr stolz auf Saschas tatkräftiges Tun!
Anna Weil überreicht in Memorian unseres verstorbenen Kunstlehrers Herrn Dr. Jiri Necas den Dr. Wefels Preis des Altschülerbundes an Yutong Zhou. Ihre Werke, die im Kunstraum bewundert werden konnten, zeigen eine insbesondere angesichts ihrer jungen Jahre beeindruckende Mischung aus technisch ausgefeilter Kunstfertigkeit und einem sich bereits abzeichnenden eigenen Stils.
Zur wirtschaftlichen Lage unserer Schule sagte Herr Wortmann: „Es geht uns gut, wir können alle beruhigt schlafen!“ Es gibt Überlegungen, neue Schülerplätze zu schaffen, sei es durch Aus- oder Neubau. Auch möchten wir unseren Reitbereich durch einen Reitstall direkt neben der Reithalle vollenden. Dies ist Zukunftsmusik, die leise neben der denkmalgerechten Renovierung unserer Gebäude anklingt, welche uns noch 10-15 Jahre begleiten wird. Martin Wortmann hat Hans-Jochen Wohlfarth, dem wir ja schon für die schöne Bank um die Linde danken dürfen, für die großzügige Unterstützung bei der Renovierung des Mittelhausspeisesaals gedankt. Dank gilt auch Alexander Baulmann, der, wie sein Vater zuvor, unsere Gebäude an den Punkten, die besondere Leuchten brauchen, ausstattet.
Dr. Sophie Albert-Meisieck hat von lebendigen und austauschreichen Regionaltreffen in München (herzlichen Dank an Johannes und Constanze Bausch und Marion Schieferdecker!) und Düsseldorf (hier gebührt der Dank Bettina Lenk!) berichtet, bei denen stellvertretend für unsere Stipendiaten Naomi und Henri zugegen waren und sich gut einbrachten. Dieses Jahr fand sogar zum zweiten Male ein Regionaltreffen auf Mallorca statt, wo sich auf der Finca von Oliver Franz 25 Altschüler einfanden. Neuerung in unserer Netzwerkarbeit ist ein Stammtisch, der erstmals in Hamburg veranstaltet wurde und mit 40 Teilnehmern regen Zuspruch erfuhr. Dieser soll einmal im Quartal stattfinden. Auf Anregung von Bernd Gisy, der eine Wagenladung vollmundigen Weines für das Altschülertreffen spendierte(Danke!), wird es demnächst auch einen Stammtisch in Hannover geben.Wichtig ist: Das Engagement für das LSH hört nie auf. Es gilt jedes Jahr aufs Neue, „JA“ zum LSH zu sagen und uns durch Taten, Sach– oder materielle Spenden und das wertvolle Gut der persönlichen Empfehlung zu unterstützen.
In der anschließenden Mitgliederversammlung, die unter Leitung von Klaus Steinmann stattfand, wurde der Bericht zum LSH-Bund verlesen, Schatzmeister und Rechnungsführer wurden einstimmig entlastet. Zum Vorsitzenden wurde Jürgen von Both in Abwesenheit wiedergewählt, Constantin Leuschner als Stellvertreter, Klaus Steinmann wieder als Schatzmeister sowie Moritz Sendler als Schriftführer. Im Beirat sitze Friedrich-Wilhelm Geitel, Wolfgang Mitgau, und Matthias Ole Völkel. Neu hinzugekommen sind Leopold Hösch, Anne Sannwald und Thomas Maier. Auch galt es, Clementine Kuckei für ihre engagierte Arbeit für die Giftschonung zu danken. Leider kann Clementine diese nicht fortsetzen, die Giftschonung liegt nun gemeinsam in den Händen von Altschülerbund und Schule.
Am frühen Abend fand der Aperitif im Unterhaushof regen Zuspruch, bevor es zum Abendessen in die Speisesäle ging. Da gab auch Gelegenheit, den neu gestalteten Mittelhausspeisesaal zu bewundern. Auf dem Weg vom Unterhaus zur Hohen Halle weckte der wunderschöne Abendhimmel Erinnerungen, es gab verträumtes Innehalten und selbstverständlich wurde so manch ein Handy gezückt! Am Abend hat das Seminarfach Theater das unter der Leitung von Martin Kammer erarbeitete Stück „Hexenjagd“ von Arthur Miller ergreifend auf die Bühne gebracht. 
Das Beisammensein in Teestube, Musenhof und Disco war lebendig, herzlich und ganz garantiert nicht mit der Nachtruhe zu Ende. Dies könnten sicherlich einige Gastronomiebetreiber in der Stadt bestätigen! Entsprechend kleiner waren viele Augen am Sonntagmorgen.
 In der Morgensprache wurde Roswitha Lehmann zu ihrem 90. Geburtstag geehrt. Prof. Reinhold, um die Zuneigung von Frau Lehmann zu Brahms Werken wissend, spielte vier Intermezzi von Johannes Brahms. Die Glückwünsche von Helga Volger und Peter Landmann, der Frau Lehmanns Lebensstationen im LSH beschrieb, waren liebevoll, der Dank der anwesenden Teilnehmer ihrer Theaterwerkstatt war herzergreifend.  Die geschilderten Anekdoten und Erinnerungen haben deutlich vermittelt, wie intensiv die Theaterwerksatt ihr Schaffen gelebt hat. Die Gewichtung der Theaterwerkstatt ist auch leicht daran zu erkennen, dass durchaus mal ein Klausurenplan dem Probenplan angepasst werden musste.„Du hast Spuren in uns allen hinterlassen, indem Du uns gesehen und gefördert hast.“sagt Annika Brunner. Um diese Spuren auch sichtbar zu verewigen, haben die Altschüler in Zusammenarbeit mit dem Künstler Karl Repfennig auf Roswitha Lehmanns „Stammweg“ von ihrem Haus zu ihrem „zweiten Wohnzimmer Hohe Halle“ Fußspuren aus Kautschuk installiert, die in ihrer Farbigkeit die brodelnde Lebensfreude von Roswitha Lehmann spiegeln. Wie Peter Landmann so schön sagte: „Roswitha, wir wollen Deinen 100. hier mit Dir feiern!“.
Getragen durch die Intensität der in der Morgensprache geteilten Erinnerungen spülte es die Teilnehmer des Altschülertreffens auf das Gelände. Nach Kaffee und Kuchen auf dem Unterhaushof, dicht gefolgt von Mittagessen und Versammlung, gab es noch die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Spaziergang durch den Ruhewald.
„Ruhig“ war das Altschülertreffen 2018 in seiner austauschreichen Lebendigkeit wahrlich nicht. Und das ist gut so! Allen Beteiligten großen Dank!


Fotos: Internat Solling und Klaus Steinmann

Details

Datum:
30. September 2018
Veranstaltungskategorien:
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Tag der offenen Tür

Am 28. April 2024 lädt das Internat Solling herzlich zum Tag der offenen Tür mit persönlichem Beratungstermin ein.

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