Auswahltagung der Neumayer- und Dornier-Stiftung 2025 – Begegnungen, Debatten und Märchen im Schwarzwald

Kurz bevor es für alle in die Osterferien ging, war es wieder soweit: Die Auswahltagung der fünf Internate Schulpforta, Salem, Solling, St. Afra und Birklehof für die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Schuljahres 2025/26 führte in diesem Jahr nach Hinterzarten im Schwarzwald – an den Birklehof. 28 Jugendliche aus ganz Deutschland – 21 Mädchen und 7 Jungen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren – waren aufgrund ihrer gelungenen Bewerbungen eingeladen worden und kamen zusammen, um sich einen Platz an einem der fünf beteiligten Internate zu sichern.
Und natürlich ging es an diesem Wochenende um Leistung, Teamgeist und Persönlichkeit – aber mindestens genauso um Begegnungen und Spaß, gemeinsames Ausprobieren und über-sich-hinaus-Wachsen.
Kein Netz? Kein Problem!
Eine kleine Herausforderung gab es gleich zu Beginn: Ein Hackerangriff hatte den Birklehof kurz vorher lahmgelegt – kein Internet, keine digitalen Tools, kein Online-Programm. Aber vielleicht war das genau die richtige Einstimmung auf dieses besondere Wochenende. Denn so wurde umso deutlicher: Entscheidend sind hier nicht WLAN und Präsentationstechnik – sondern echte Begegnungen, kluge Gedanken und spontane Kreativität.
Debattieren, Spielen, Lachen
Der Auftakt war anspruchsvoll: In vier Gruppen galt es, sich in ein Debattenthema einzuarbeiten, Argumente zu entwickeln, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese gut zu vertreten. Dabei standen den Gruppen ausreichend Informationsmaterial in Papierform zur Verfügung – wie früher. Den Einstieg in die Debattenrunde übernahm Adrian, ein Schüler des Birklehofs, der die wesentlichen Informationen souverän präsentierte.
Nachdem am Vormittag und nach dem Mittagessen dann alle Köpfe geraucht hatten, ging es am Nachmittag entspannter und sportlich weiter: In der Turnhalle wurde gespielt, gewetteifert und gemeinsam gelacht – die perfekte Gelegenheit, sich auch von einer anderen Seite kennenzulernen und Nervosität abzubauen. Der Abend gehörte dann ganz den Jugendlichen – ohne die Erwachsenen, ohne Programm. Darüber können wir also nichts berichten 😉.
Und dann wurde es märchenhaft…
Der Samstagvormittag brachte eine ganz andere Aufgabe: Jede der vier Gruppen sollte ein Märchen auf die Bühne bringen – natürlich in einer sehr freien Interpretation und unbedingt mit musikalischer, tanzender oder irgendwie künstlerischer Einlage. Heraus kamen herrlich unterschiedliche Darbietungen: Von einem digitalisierten Hänsel und Gretel über Dornröschen mit queeren Eltern bis hin zu kreativen Medleys war alles dabei. Und vor allem: Es wurde viel gelacht und Mut bewiesen.
Am Ende: Gewinnerinnen und Gewinner – alle!
Natürlich stand am Ende des Wochenendes die Jurysitzung an – und damit die schwierige Entscheidung, wer ab Sommer 2025 ein Stipendium erhält. Dabei ging es – wie in jedem Jahr – um verschiedene Kriterien: intellektuelle Fähigkeiten, Leistungsbereitschaft, Motivation, Engagement und Kommunikationsstärke.
Aber ganz ehrlich: Gewinnerinnen und Gewinner waren eigentlich schon alle, die an diesem Wochenende dabei waren. Denn allein, bis hierhergekommen zu sein, Teil dieser intensiven Tage zu sein, sich einzubringen, neue Menschen kennenzulernen und über sich hinauszuwachsen – das bleibt.
Und wir freuen uns jetzt schon auf die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten – und auf all die neuen Kapitel, die nach dem Sommer geschrieben werden.

Text + Fotos: Anna Schütz