Skip to content
18. September 2023
Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Geschichtswettbewerb in Hannover

19. September 2023

Regelmäßig nimmt das Internat Solling sehr erfolgreich an Wettbewerben im naturwissenschaftlichen Bereich teil, jetzt waren wir in einer ganz anderen Disziplin erfolgreich und zwar im geisteswissenschaftlichen Bereich mit dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zu einem zeitgenössischen Thema. In diesem Jahr war es „Wohnen“. 
 
Insgesamt haben ca. 6.000 Schülerinnen und Schüler bundesweit teilgenommen. Die Preisverleihung auf Landesebene fand im September in Niedersächsischen Landtag statt. Die Wertung auf Bundesebene steht noch aus. Am LSH hat sich auch eine kleine Gruppe an Interessierten gefunden, denn unabhängig von einem Bezug zum Thema und der Möglichkeit, eigenständig etwas zu erarbeiten, kann man auch mit einem Geldgewinn und sogar einem Treffen mit dem Bundespräsidenten rechnen. Paul Reich setzte sich in Form einer Audiodokumentation mit dem Thema auseinander und wurde ausgezeichnet. Seine Lehrerein Marei Böddeker begleitete ihn zur Preisverleihung in den Landtag.
 
Der folgende Text enthält einen Ausschnitt aus dieser Arbeit:
„Integrationsmöglichkeiten des Wohnens am Beispiel von Deutschland und der jüngeren Geschichte“
 
Wohnen das ist doch mehr als eine Unterkunft. Wohnen bietet Sicherheit und ist ein privater Ort für Rückzug und Selbstentfaltung. 
Wohnen muss nicht statisch sein, mit der Zeit verändert sich das Verständnis von Wohnen, der Wohnraum, und auch der Ort an dem gewohnt wird. Diese Veränderung ist meist ein Spiegel der Person die den Wohnraum prägt/bewohnt. 
Wohnen hat außerdem Einfluss darauf wie ein Mensch in eine Gesellschaft integriert/sozialisiert wird, da Wohnen viele äußerliche Faktoren festlegt.
 
Ein gutes Beispiel für die Veränderung des Wohnens und wie ein Individuum sich in ihm ausdrückt ist die postmoderne Transformation der Lebensverhältnisse am Ende des 20. Jahrhunderts. Durch eine zunehmende reflexive Lebensweise pluralisierten sich Lebensstile und das Wohnen. Dies hatte auch Einfluss auf die Arbeit, sie wurde entgrenzt und subjektiviert, ein Höhepunkt dieser Entwicklung zeigt sich in dem heute als alltäglich angesehenem Homeoffice. 
Auch der Zeitpunkt ab wann eine Person sich ihren eigenen Wohnraum erwirbt änderte sich. 
Früher war es eher der Regelfall, dass man entweder bei Eltern/Verwandten, oder in Genossenschaften/Kasernen wohnte. Die meisten Frauen wohnten solange zuhause bis sie heiraten. Dies änderte sich mit der Emanzipation der Frau und der Prozess des Schaffens von Gleichberechtigung, welcher leider noch bis heute andauert. 
 
Es lässt sich festhalten, dass Wohnen wohl einer der entscheidendsten Einflüsse auf den Menschen und sein Verhältnis zur Gesellschaft ist. 
Gerade wenn Wohnen sich verändert, wird dies sichtbar. 
In Bezug auf Migration lassen sich dadurch Chancen erkennen. 
 
Zur Zeit werden Geflüchtete in Flüchtlingsheimen untergebracht. Diese „Ghettobildung“ ist problematisch, doch entsteht zwangsläufig aus unserem politischen und sozialem Handeln. Ein großes Integrationspotentzial liegt in der dezentrierten Unterbringung  von Flüchtlingen. Dies könnte Probleme der „Ghettobildung“ und der damit verbundenen nicht Integration, als auch die Bedenken von Bürger:innen der Bundesrepublik lösen. Die Bedingung dafür wäre ausreichender Wohnraum und der Wille beider Seiten sich aufeinander einzulassen. Leider mangelt es an beiden Punkten. 
 
Nun könnte diese Foderung als realitätsfern, unrealistisch oder nicht zielführend bezeichnet werden. Doch das Gegenteil ist der Fall, unser jetziges und vergangenes Handeln ist nicht langfristig bedacht. Es führt zur „Ghettobildung“ und gegenseitiger Verachtung. Letztendlich muss ein Geflüchteter selbst Deutsch lernen, eine Stelle auf dem deutschen Arbeitsmarkt finden, um dann mit dem Lohn eine Aussicht auf eine Wohnmöglichkeit zu erhalten. 
Dabei wird es zu ähnlichen Problemen kommen wir bei den Gastarbeitern der 60er und 70er Jahre. Nur das die Umstände in der heutigen deutlich schlechter sind, da Wohnraum an sich und Sozialwohnungen Mangelware sind. 
Noch dazu kommen davon unabhängige Probleme, wie Asylrecht und Möglichkeiten des Erhaltens der deutschen Staatsbürgerschaft.
 
Letztendlich bietet Wohnen Möglichkeiten für Integration und dies erfordert nicht mal eine eigene Wohnung. Es gibt private Organisationen, die Geflüchtete mit Bundesbürger:innen vermittelt, welche Ihren Wohnraum zu Verfügung stellen. Dies ist eine hervorragende Möglichkeit der Integration des Wohnens.
 
Des Weiteren besteht im jetzigem Vorgehen eine Auffälligkeit Wahl von Standorten für mögliche Unterkünfte. Sehr Häufig werden Unterkünfte in sozial bereits belasteten Gebieten/Stadtteilen gelegt. Dies führt zu einer Verstärkung von bereits vorhandenen Problemen in diesen Gebieten und hemmt Integrationsmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu gibt es Regionen mit biz zu keinen Unterkünften. 
 
Viele der aufgeführten Probleme sind bürokratisch oder politisch bedingt.
Jeder Mensch macht andere Erlebnisse mit Wohnen. Wie, wo, mit wem gewohnt wird, all diese Faktoren beeinflussen das Leben des Wohnenden Menschen. 
Wohnen wurde in der Geschichte oft genug zum Trennen von Menschen verwendet, es ist an der Zeit Wohnen für Gemeinschaft (für Integration) richtig einzusetzen.
In der allgemeinen Erklärung der Menschenrehcte steht: 
„Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“ 
Heißt das nicht auch, jeder hat das Recht auf sicheres und freies Wohnen?
Lasst uns gemeinsam Wohnen!
 

Details

Datum:
19. September 2023
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Internat Solling
37603
Holzminden, Niedersachsen 37603 Deutschland
Google Karte anzeigen
Telefon:
+49 (0) 55 31-12 87-0
Webseite:
https://www.internatsolling.de/

Veranstalter

Internat Solling
Telefon:
+49 (0) 55 31-12 87-0
E-Mail:
info@internatsolling.de
Webseite:
https://www.internatsolling.de/