Lehrgang Bodenarbeit im Reitstall

Es wirkte fast wie eine Übung für Polizeipferde: Die Reithalle des Internats hatte sich am Sonntag, den 10. März in eine bunte Spielwiese aus zahlreichen ungewöhnlichen Hindernissen verwandelt. Dahinter steckte die erfahrene Pferdetrainerin Stefanie Panreck, die mit ihrem speziellen Angebot des mobilen Gelassenheitstrainings auch dieses Jahr wieder zu Gast war.
Insgesamt 15 Teilnehmer:innen wollten diese Chance nicht ungenutzt lassen, drei von ihnen reisten sogar extra von anderen Ställen mit ihren Vierbeinern an um mit der stets geduldigen und fachmännischen Unterstützung von Frau Panreck neue Herausforderungen zu meisten.
Bei dem Gelassenheitstraining steht besonders die Kommunikation von Pferd und Mensch im Vordergrund. Viele Pferde fürchten sich vor Objekten oder Geräuschen die sie nicht einschätzen können, was schnell gefährlich werden kann. Deshalb ist es wichtig, den Tieren und auch ihren Besitzer:innen Souveränität und Selbstvertrauen zu vermitteln, was Stefanie Panreck wunderbar gelang. Sie nahm sich für jedes Duo Zeit und ging mit viel Elan auf die individuellen Bedürfnisse ein, denn jedes Pferd reagiert anders.
Bei der ersten Einheit des Trainings wurden die Pferde mit viel Geduld und Bestätigung an die Aufgaben herangeführt. So ging es unter anderem durch einen Vorhang aus Absperrband oder durch einen Slalom aus gestapelten Kartons, von denen auch mal der eine oder andere herunterfiel. Doch die Pferde merkten schnell, dass ihnen keine Gefahr drohte, und meisterten die Übungen gemeinsam mit ihren Reiter:innen souverän. Irgendwann wandelte sich die anfängliche Scheu in Neugierde, und die Tiere entwickelten Spaß daran die Aufgaben zu bewältigen, was allen menschlichen und tierischen Teilnehmenden große Freude bereitete.
Nach einer kleinen Erholungspause bestand in der zweiten Einheit die Möglichkeit, auf dem bisher Gelernten aufzubauen und die Übungen zu vertiefen. Auch ein paar neue Hindernisse kamen hinzu. Doch das besondere Highlight des Tages hatte Frau Panreck für das Ende des Kurses aufgehoben: Für die ganz Mutigen bestand die Möglichkeit, besondere Übungen mit Pyrotechnik zu absolvieren. Und so tauchten Wunderkerzen und Rauchfackeln die Reithalle in einen mystischen bunten Nebel, der auch als Fotokulisse zur Kreativität einlud. Wie die meisten Tiere haben auch Pferde eine angeborene Angst vor Feuer, alleine der Geruch von Rauch kann Panik auslösen. Doch alle Vierbeiner meisterten die Situation großartig und werden sicherlich in bestimmten Situationen, wie beim Hufschmied oder an Silvester, von dieser Übung profitieren.
Am Ende des Tages waren alle erschöpft aber glücklich, und es gab eine Menge Lob und Dankbarkeit für die großartige Arbeit von Stefanie Panreck, die auch in Zukunft ein gern gesehener Gast am Internat sein wird. Dieses Jahr hat sie Großes vor: Sie wird beim „Mustang Makeover“ von der Partie sein, einem speziellen Trainingsprogramm für Wildpferde aus den USA. Das Internat Solling wünscht ihr hierfür viel Erfolg und hat keine Zweifel, dass sie mit ihrer geduldigen Art und ihrem weitläufigen Fachwissen das Vertrauen eines wilden Mustangs gewinnen kann!