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Verleihung des Menschenrechtspreises
9. Dezember 2018
Jedes Jahr wird am Internat Solling, um den Tag der Menschenrechte herum, der Menschenrechtspreis verliehen. Bei diesem Preis handelt es sich um eines Essay-Wettbewerb für die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs, die sich zu einem von insgesamt vier Zitaten Gedanken machen und ein englischsprachiges Essay verfassen sollten. Am 8. Dezember wurde der Menschenrechtspreis 2019 im Rahmen der Abendsprache, gehalten von Leo Scheidt und Natalia Jagolski, den Preisträgern des letzten Jahres, verliehen.
Braucht es Mut seine Meinung zu ändern? Mit dieser Frage zum Zitat von Willy Brandt: „It often takes more courage to change one’s opinion, than to keep it“ (dt.: „Es braucht oft mehr Mut seine Meinung zu ändern, als sie zu behalten.“) beschäftigten sich drei von sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Patrick Shaw konnte jedoch die Jury durch seine kritische Auseinandersetzung mit dem Zitat überzeugen, indem er es von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und es gelungen in den Gesamtkontext einordnet.
Er kommt zu dem Fazit: „Changing one‘s opinion could, in theory, require courage. We are unable to discern courageousness, unless it is expressed through an action or other communication. Only thinking without action is not courageous. […] I believe, that overall the quote cannot be generally supported without any context.“ (dt: „Seine Meinung zu ändern braucht, theoretisch, Mut. Wir sind jedoch nicht fähig dazu, Mut wahrzunehmen, solange dieser nicht durch eine Tat oder eine andere Art der Kommunikation ausgedrückt wird. Ich denke, dass das Zitat nicht allgemein unterstützt werden kann, ohne den Kontext weiter zu kennen.“).
Die zweite Preisträgerin, Stella Orlando, befasste sich mit dem Zitat Fred Hamptons: “We‘ve got to face the fact, that some people say, you fight fire best with fire but we say, you put fire out best with water. We say you don‘t fight racism with racism. We‘re gonna fight racism with solidarity.“ (dt.: Wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass manche sagen, man bekämpfe Feuer am besten mit Feuer, doch wir sagen, man löscht Feuer am besten mit Wasser. Wir sagen, dass man Rassismus nicht mit Rassismus bekämpfen kann. Wir werden Rassismus mit Solidarität bekämpfen.“). Dabei ist der Jury besonders aufgefallen, dass sie sehr systematisch an die Fragestellung herangeht und die Hintergründe des Zitats gut darstellt.
Ihr Fazit lautet: “I think, solidarity is unity, based on unities of interests, objectives, standards and sympathies. We must avoid ethnic groups having their place outside our society. We must stop any exclusion and discrimination, the source of racism. That‘s an appeal to everyone! Show tolerance, solidarity and support a peaceful social environment for our future generations.“ (dt.: „Ich denke, Solidarität ist Einheit, basierend auf Einheiten von Interessen, Zielen, Standards und Sympathien. Wir müssen verhindern, dass ethnische Minderheiten an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden. Wir müssen Exklusion und Diskriminierung als Ursprünge des Rassismus bekämpfen. Dies ist eine Aufforderung für alle! Zeigt Toleranz, Solidarität und unterstützt ein friedliches soziales Umfeld für zukünftige Generationen.“).
Beiden Preisträgern wird die Fahrt zum Oslo Freedom Forum vom 27.-29. Mai 2019 ermöglicht, einem Treffen von Menschenrechtlern, Journalisten, Künstlern, Aktivisten und politischen Entscheidungsträgern aus aller Welt, die sich in Oslo zusammenfinden und wichtige, aktuelle politische Themen miteinander besprechen und auf ihre Themengebiete aufmerksam machen.
Wir, die Preisträger des letzten Jahres, wünschen Stella und Patrick viel Spaß auf ihrer Reise und freuen uns, mehr über ihre Eindrücke zu hören.
Text: Natalia Jagolski, Klasse 12