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25. September 2020
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Nistkastenaktion 2020

25. September 2020 / 10:00 - 12:30

Nachdem die ersten Septemberwochenenden dem Brieftaubensport zum Opfer fielen, soll nun endlich der letzte Samstag vor den Herbstferien für die Reinigung der Nistkästen genutzt werden. Von 14.00 bis 16.30 Uhr ist der Wochenendprogrammpunkt angekündigt. Just zum Wochenende ist es aber vorbei mit den schönen Spätsommertagen. Die Temperaturen fallen von Mitte 20 auf 11°C. Es wird windiger und pünktlich zum Samstagnachmittag ist Dauerregen angekündigt. Um die Siebenschläfer und Haselmäuse nicht im Winterschlaf zu stören, können wir nicht auf Ende Oktober ausweichen. Kurzerhand wird Plan B ins Leben gerufen: Statt einzelner Fünftklässler, die von den alten Hasen angeleitet werden sollten, wird jetzt die komplette Klasse mobilisiert. Der Bio-Unterricht wird ins Freie verlegt und Kollegin Gensheimer spendiert noch die anschließende Mathe-Stunde. Abiturientin Margaretha (Maggie) sagt beim Frühstück spontan ihre Hilfe bei der Aufsicht der Rasselbande zu und opfert ihre Freistunde.

Um 10.00 Uhr treffen wir uns im Handwerkerhof, wo Herr Traue dankenswerterweise die lange Aluleiter für uns deponiert hat. Bevor es losgeht, gibt es eine kurze Info über die potentiellen Nistkastenbewohner, ihre Nester, das Verhalten beim Vorfinden von Bilchen oder Eiern und sonstige Unfallvermeidung. Die erste Drehung mit der Leiter sorgt dann schon fast für Kollateralschaden.

Mit Spachtel, Kombizange, Fachliteratur und Fotoapparat bewaffnet geht es anschließend in knapp 2½ h kreuz und quer über unser Gelände. Abwechselnd übernehmen die Kinder die Säuberungsarbeiten und tragen Werkzeug und Leiter. Ich halte den Lageplan und die Schriftführung in den Händen und Maggie macht Fotos. Gemeinsam begutachten wir Nester, Federn, Eier, Skelette und mumifizierte Vogelleichen. Es wird vor der Giftigkeit verbliebener Eier gewarnt. Man lernt, woher der Kleiber seinen Namen hat, dass Meisen dicke Polster aus Moos und Haaren bauen, der Trauerschnäpper trockene Grashalme nutzt, die Stare kleine Äste und großflächige Grashalme lose stapeln und Siebenschläfer Laub in den Nistkasten schleppen. Am Ende wissen außerdem alle, wie man die Aluleiter richtig an den Baum stellt, wie die verschiedenen Nistkastentypen zu öffnen sind und dass es eine sehr staubige Angelegenheit ist, Nistmaterial zu entfernen.

Es ist schön, zu sehen, wie groß das Interesse ist, selbst schauen zu wollen, was sich in den Kästen verbirgt, wie Rücksicht auf die weniger Tollkühnen genommen wird und wie fachmännisch nach einigen Kästen bereits selbständig eine Bewertung des Inhalts vorgenommen wird.

Hans und Ludwig können noch etwas länger bleiben und reinigen die letzten fünf Kästen mit mir alleine. Per Räuberleiter schaffen wir im Garten sogar die Kontrolle des Nistkastens an der Fahrradwerkstatt, ohne noch extra dafür eine kleinere Leiter besorgen zu müssen. Dann setzt tatsächlich Regen ein. Glück gehabt!

Genau wie im letzten Jahr sind 20 Nistkästen (18 x Meise, 1 x Star, 1 x Trauerschnäpper) von Vögeln bewohnt gewesen. Allerdings fehlt in diesem Jahr der Kleiber in der Bilanz, obwohl er regelmäßig zu beobachten ist. Vier Nistkästen finden wir ohne Nester vor. Zwei Kästen bedürfen der Reparatur, ihnen fehlt das Dach. Das Highlight bildet die Anwesenheit eines Siebenschläfers im Birkenkasten oberhalb des Basketballplatzes. Obwohl Hans bereits beim Öffnen Geräusche aus dem Inneren vernimmt, lässt ihn das plötzliche Herausfahren und Verhoffen des Bilches auf Augenhöhe zusammenzucken.

Den Turmfalkenkasten am Oberhausturm reinigen wir nicht. Er ist aber auch in diesem Jahr wieder erfolgreich besetzt gewesen.

Wie immer ganz liebe Grüße auf diesem Wege an die Altschüler Gisilot von Rohr und Jan Pszarski. Eure 2008 und 2004 ausgebrachten Kästen waren auch diese Saison wieder besetzt und brachten Euch in Erinnerung.

Text: Angela Stelzer

Details

Datum:
25. September 2020
Zeit:
10:00 - 12:30
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