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5. Juli 2019
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Sommer-Theater-Fest 2019

6. Juli 2019

Wenn etwas zum fünften Male stattfindet kann, man durchaus schon von einer Tradition sprechen!

In der Hohen Halle flirrte an diesem Samstag das wohl produktivste Fieber der Welt – Lampenfieber. Schüler aller Jahrgangsstufen wollten präsentieren, was sie im Laufe des Schuljahres im Unterricht und in den Theater-AGs erarbeitet haben.

Nach einer herzlichen Begrüßung von Friederike Thimm startete das Sommer-Theater-Fest mit dem „Special Act“: Die fünfte Klasse hat mit dem während des Englischunterrichts von Katja Enders einstudierten Stück „The Witch School“ verzaubert. Gleich zu Anfang stoben Lichtfunken aus den Zauberstäben und aus dem Zauberkessel, in dem Zauberernachwuchs gebraut wurde, stiegen tatsächlich
(Seifen-)Blasen! Für die, die bislang noch nicht wussten, wie Zauberernachwuchs entsteht, hier die Zutatenliste:
„What are little witches made of?
Sugar and spice and all things nice.
Correct, and what are little wizards made of?
Slugs and tails and puppy dog tails“.
Die für das Stück aus (bzw. auf) einem ferngesteuertem Auto gestaltgewandelte „Maus“ surrte belustigend über die Bühne und ist nun Klassenmaskottchen.

Im Anschluss daran zeigte die Theater-AG der Klassen 8 und 9 zwei Einakter, die sie in diesem Schuljahr mit Friederike Thimm einstudiert hatten. In dem Stück „Kreuzfahrt – Gesang zu fünf Liegestühlen“ zeigten sie binnen kürzester Zeit ein ganzes Familiendrama. Die Worte „Das Meer. Die Stille. Der Himmel!“ brachten es zu einem versöhnlichen Ende.
Der zweite von dieser AG dargebrachte Einakter „Grünphase“ von Heiner Schnitzler vollbrachte bravourös den Balanceakt zwischen Unterhaltung und Denkanregung. Mit spielerischer Freude auf die Bühne der Hohen Halle gebracht, hieß es, zu überlegen was Freiheit ist. Sind Verkehrsampeln Terror? Ist Freiheit nicht auch, erst dann über die Ampel zu gehen, wenn einem danach ist? “Rot ist Vorschrift. Grün ist ein Angebot – da kann ich entscheiden. “Es werden in den kommenden Wochen bestimmt noch viele Schmunzler angesichts von Verkehrsampeln über Gesichter gehen!

In der anschließenden Umbaupause gab es Gelegenheit, in der Chorhalle eine Kunstausstellung zu betrachten. Wildes Actionpainting neben an Keith Haring angelehnten Werken entzückten die Augen. Graffiti-Bilder überzeugten davon, dass die ehemalige Straßenkunst wirklich eine eigenständige Kunstform ist. Vor dem Mittelhaus wurden Getränke gereicht und so gab es Gelegenheit, sich über die bereits gesehenen Stücke und die Pläne für die mit großen Schritten nahenden Sommerferien auszutauschen.

Zurück in der Hohen Halle begrüßte Martin Kammer. Er schilderte, wie sich in der Theaterarbeit mit Kindern die Anforderungen von einem „Oh, ich stehe auf einer Bühne“ bis hin zu einem „Ich versetze mich in jemand anderen, wie fühle ich mich in der fremden Haut?“ altersgemäß steigert. Seine Theater-AG der Klassen 5, 6 und 7 hat sich mit dem Begriff „Werte“ auseinander gesetzt und ein Stück unter eben diesem Titel erarbeitet. So vielschichtig dieses Thema, so auch die visuelle Darbietung. Die Möglichkeiten der Hohen Halle wurden fantastisch genutzt. So wie Gedanken zu „Was ist von Wert? Wer bestimmt diesen? Darf man Menschen einen Wert geben?“ durch das Stück strömten, so strömten auch die Darsteller immer wieder von überraschenden Winkeln auf und von der Bühne. Von Notendruck in der Schule über Vertrauen wurde alles mit ansteckender Freude am Spiel thematisiert. Natürlich spielte auch das Verlieben und die damit verbundenen Schwierigkeiten eine Rolle. „Groß werden ist schwer“, hieß es. Das Stück endete mit der Aufforderung an die Erwachsenen:“ Ihr müsst uns loslassen! Wir fragen Euch, wenn wir was wissen wollen!“

In der Zwischenzeit hatte unsere fleißige Küchenmannschaft den Musen- in einen Schlemmerhof verwandelt. Ein reichbestücktes Buffet und der Imbisswagen mit Currywurst und Pommes lockten die Gesellschaft an die schön eingedeckten Tische. Bei lebhaften Gesprächen wurde sich gestärkt. Wer wollte, konnte den Kunstgenuss des Abends noch durch einen Besuch im Kunstraum erweitern. Dort haben die Elftklässler präsentiert, wie vielschichtig und mehrdimensional sie dieses Schuljahr tätig waren.
Pünktlich mit dem tröpfelnd einsetzenden Regen strömten die Theaterbesucher zurück an den Hauptschauplatz des Tages, in unsere Hohe Halle.

Martin Kammer hat sich mit unseren Schülern der Theater-AG der Klassen 10 und 11 mit dem Thema „Klonen“ auseinandergesetzt und ein Stück unter dem Titel „Klon“ erarbeitet. Angeregt von dem Medienrummel um die geklonte Bulldogge „Marlon“(deren Herrchen nach dem Tod des Tieres derart untröstlich waren, dass sie es für 88.000€ in Südkorea haben klonen lassen) haben sich die Schüler mit Martin Kammer ausgemalt, was für Auswirkungen es auf eine Wohngemeinschaft haben könnte, eine verstorbene Mitbewohnerin als Klon wieder „zurück zu holen“. Dass das gar nicht leicht sein kann, aus welch unterschiedlichsten Beweggründen Menschen andere Menschen nicht loslassen wollen oder können – all dies wurde, von geschickt eingesetztem, beklemmendem Lichtspiel unterstützt, dargestellt. Dank eines überraschenden Endes gab es nach dem berechtigten Applaus noch so manches Gespräch über die Kunst des Loslassens und den Wert von Endlichkeit.

Da der Regen sich in einen ordentlichen Guss verwandelt hatte, zog es alle nach Hause (die Schauspieler der oberen Klassen wohl eher in die Disko?!).

Ein großer Dank an alle Beteiligten, die Gedankengut, Herzblut, Können und Kraft investiert haben!

Details

Datum:
6. Juli 2019
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