USA-Reise in den Osterferien

Das Leben in Amerika. Sieht es dort wirklich wie im Hollywood Film aus? Viele Schüler:innen haben sich diese Frage sicherlich gestellt. Auch ob die Kultur und Gesellschaft in Amerika eigentlich wie in den Nachrichten ticken, wollten 10 interessierte Schüler:innen aus der 10.1 und 10.2 persönlich kennenlernen können. Vor diesem Hintergrund hat LSH Englisch Lehrerin Katrina Mertz eine 2-wöchige Reise in die USA in den Osterferien 2023 organisiert und somit den ersten Versuch unternommen, einen LSH-USA Austausch aufzubauen.

Obwohl es viele Gelegenheiten für Kontakte zwischen den Schüler:innen vom LSH und amerikanischen Schüler:innen gab, ist es noch nicht organisiert worden, dass die Schüler:innen aus den USA irgendwann nach Holzminden kommen. Es wird es schon angestrebt, muss aber zunächst organisatorisch seitens der USA noch geklärt werden. Daher hieß das für unseren ersten Besuch: ab nach Lincoln Nebraska, woher Frau Mertz ursprünglich stammt. Anstelle des üblichen Gastfamilien Erlebnis und blieben wir für die Dauer des Aufenthalts gemeinsam in einer Ferienwohnung.

“Mir hat der USA Aufenthalt sehr gut gefallen, da es mein erstes Mal in den Vereinigten Staaten war. Ich habe nicht nur die schulischen Aspekte, sondern auch viel kulturelles kennengelernt,” sagt Fernande , 10.2 In dieser Hinsicht gab es täglich ein sehr buntes Programm. In der Woche ginge es morgens in verschiedene High-Schools – insgesamt wurden 5 Schulen von LSHlern besucht. Manche waren typische Schulen mit tausenden Schüler:innen, wie man es aus Hollywood Film kennt. Andere waren kleinere „Focus Programs“, die unterschiedliche Schwerpunkte für ihre Schüler:innen ermöglichen. Ob Zoo School, Career Academy, Arts & Humanities oder The Bay High-School (hier mit dem Schwerpunkt Digital Medien, Marketing UND Skateboarding), ist für alle etwas dabei gewesen. Je nachdem, wo sich man genau in den USA befindet, kann es ein vielfältiges Angebotsspektrum für Schüler:innen geben, damit sie sich hauptsächlich in der Oberstufe auf ihre zukünftigen Berufe, das Studium, usw. schon einen Schwerpunkt legen und erste Erfahrungen sammeln können.

„Es war ein aufregendes Erlebnis, (die verschiedenen Unterrichtsstunden) hautnah mit erleben zu können“, sagt Pauline, 10.1. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, nicht nur verschiedenste Unterrichtsfächer besuchen zu können, sondern haben auch  selber daran teilgenommen. So konnten unsere Schüler:innen erste persönliche Einblicke vom amerikanischen Bildungssystem gewinnen können. Einmal war die LSH-Gruppe sogar auf Einladung der Abteilung für Deutsch als Fremdsprache, der University Nebraska-Lincoln einen ganzen Vormittag in verschiedene Deutsch-Seminaren.

Neben den Schulbesuchen gab es zusätzlich ein vielfältiges kulturelles Angebot. LSHler haben ein klassisches College Baseball-Spiel live miterlebt, ein spannendes Lincoln Stars Eishockey Spiel, sowie den Lincoln Children’s Zoo, Omaha Henry Doorly Zoos und zwei Theater Stücke (ein professionelles und eines der Lincoln Southwest Highschool) besucht. Natürlich gab es noch zusätzliche Freizeit Ausflüge, wie einen Kino Besuch, Laser-Tag und relativ neu in Mode in den USA: Axe Throwing! “Es war sehr entspannt und individuell, da für uns alle etwas dabei war,” berichtet Lucy, 10.2.

Weitere Exkursionen hatten einen Fokus auf Politik und Bildung. Darunter waren Touren der Sheldon Art Gallery, des Durham History Museum, des Morill Hall Natural Science Museum und des Nebraska State Capitol (Parlament des Bundesstaats Nebraska) waren ebenfalls dabei. Beim State Capitol konnten die LSHler nicht nur eine live Sitzung des Nebraska Legislative zuschauen, sondern wurden auch in dem Live Stream des lokalen Fernsehens mit aufgenommen, als unsere Schulgruppe den Senatoren im Saal vorgestellt waren.

Ein besonderes Highlight unseres kulturellen Programms war die „North Omaha Legacy Tour“. Hier konnten unsere LSHler nicht nur über die Civil Rights Era und Black Lives Matter lernen, sondern auch einen persönlichen Eindruck von der Realität von Armut und mangelhafter staatlicher Unterstützung bekommen. Marla, 10.2: “ Unser Fremdenführer, Dr. Preston Love, Jr. ein Professor für Afro-Amerikanische Geschichte und Aktivist begrüßte uns und erklärte uns, dass die Tour sich mit der Geschichte der schwarzen Bevölkerung in Nord Omaha auseinandersetzt. Wir begannen unsere Tour in einer der Kirchen des Viertels. Danach besuchten wir eine Gedenkfeier für das Attentat von Martin Luther King, Jr., dem an dem vierten April erinnert wurde. Wir alle waren sehr berührt von diesem Gedenken, der langen Liste von Menschen die durch Polizei Brutalität ums Leben kamen. Anschließend begannen wir unsere Tour. Wir fuhren durch das Viertel und lernten über die verschiedenen Probleme, Lösungen und das Leben der Bewohner des Viertels. Wir besuchten zusätzlich das Geburtshaus von Malcom X. Der Professor erklärte uns viel über die Geschichte der Unterdrückung und dem heutigen Rassismus.”

So viele neue Eindrücke in nur wenigen Tage – eine Whirlwind Experience. Insgesamt eine sehr positive erste Erfahrung der Jugendlichen in den Staaten. In der Zukunft wird es nicht nur angestrebt die Reise regelmäßig in das LSH-Angebot einzubauen, sondern die Reise etwas mehr als klassischen Schüleraustausch umzuwandeln – so dass u.a. auch die amerikanischen Schüler:innen hoffentlich die Chance haben, LSHler in Holzminden zu besuchen.