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5. August 2018
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Zum Tod von Barbara Bosse-Klahn

6. August 2018

„Wir sticken hier an dem Engelsfries für die Hohe Halle. Es wächst nur langsam, aber es wächst, still und beständig, wie es das Wesen echten Wachstums ist. ⟦…⟧ Es gehört viel Einfühlungsvermögen und wache Vorstellungskraft dazu, den Schwung eines Engelflügels sauber nachzuempfinden und durch den rechten Stich zu fixieren. ⟦…⟧ Es ist nicht nur das Sicheinfügen in den weitgespannten Bogen einer so großen auf Jahre hinaus geplanten Arbeit, an der wir gemeinsam für unser Heim wirken; die Art der Arbeit führt zu einer inneren Sammlung, das Gefühl für die Lebendigkeit aller künstlerischer Formsprache wird wach, und auch der Umgang mit den Farben wird immer empfindsamer.“ (Aus: Berichte und Mitteilungen LSH 2006/2207 Seite. 115)

So beschreibt es Barbara Bosse-Klahn, und es ist zu wünschen, dass der Geist, der ihre handwerkliche, künstlerische und pädagogische Arbeit, ihre Herangehensweise an die Arbeit und den Umgang mit Kindern und Jugendlichen geprägt hat, weiterlebt im Landschulheim: Geduld, Gemeinschaftssinn, Genauigkeit, Einfühlungsvermögen, Vorstellungskraft und Lebendigkeit. S

Sie war hier schon Schülerin, später Lehrerin und Kamleiterin, und hat zuletzt (vor 11 Jahren durch die Initiative von Roswitha Lehmann) begonnen, die Kunst des Stickens, die besondere Technik des Wienhäuser Klosterstichs, an die jetzigen Lehrer- und Schülergenerationen weiterzugegeben. Ihre flinken Hände konnten noch in Windeseile sticken, dabei beriet und erzählte sie und inspirierte so durch Vorbild und Lob.

Nun ist sie im Alter von 96 Jahren gestorben: Möge der „Schwung eines Engelsflügels“ sie begleiten und ihr Vermächtnis weiter in das Leben des Landschulheims tragen.

Nachruf: Friederike Thimm

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Datum:
6. August 2018
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