Altschülertreffen

Einmal Landschulheimer, immer Landschulheimer, mit Betreten des Geländes summt das Herz „Zuhause“. Heimat ist im LSH.

Wie seit vielen Jahren üblich wurde bereits am Freitagabend an verschiedenen Standorten in Holzminden angefangen zu feiern. Diverse Jubiläumsjahrgänge hatten sich in Eigenregie getroffen, schon mal losgefeiert und ihre Abiturfeierlichkeiten aufleben lassen. Teilweise bis in den frühen Samstag hinein! Traditionell wurde das 50jährige von Seiten des Internates ausgerichtet und so konnten bei Kaffee & Kuchen in unserem frisch renovierten Unterhaus-Speisesaal und später in der Schmilinskyhalle Erinnerungen ausgetauscht und aufgefrischt werden. Den Zusammenhalt von LSHlern repräsentierte auch der Abi-Jahrgang 1992, der das 30jährige detailverliebt bis in die extra gefertigten Bierdeckel zelebrierte. Von den 37 Schüler:innen dieser Stufe waren 25 zugegen! Die 12 fehlenden leben zur Hälfte im Ausland (von Island, über Ungarn bis in die USA) – sie wurden vermisst und per Social Media mitgenommen. 

Am Samstagvormittag strömten dann rund hunderte strahlende Gesichter auf dem Unterhaushof aufeinander zu. Wie es eben bei einem Familientreffen so ist: Von „Du hast Dich ja gar nicht verändert“ bis hin zu “Dich hätte ich nicht wiedererkannt!“ war alles dabei. Von Anfang an fanden sich alle in der Vertrautheit der bei uns verbrachten Zeit ein und knüpften dort an, wo sie zuletzt aufgehört hatten. Das Rahmenprogramm bot dank unserer fleißigen Küchenmannschaft für jeden Gaumenstärkung an. Und auch über das leibliche Wohl hinaus gab es allerlei zur geistigen und körperlichen Ertüchtigung: Zum einen konnten sich die Gäste über das aktuelle Schulgeschehen informieren; zum anderen konnten sie aber auch selbst Dinge wie zum Beispiel das Bogenschießen ausprobieren. Teilnehmerin Gisela Kress hat es sogar derart gut gefallen, dass sie sich nun zu Hause nach einer Möglichkeit umsieht, am Bogen zu bleiben! Da sich bei uns im Laufe der vergangenen Jahre insbesondere die Mannschaftssportarten sehr stark entwickelt haben, wurde Rugby, Basketball, Tennis und Fußball gespielt. Und natürlich Tennis! Denn auf dem Programm stand auch der erste „Aufschlag“ zur großen Spendenkampagne „Tennishalle“, die neben dem Oberhaus gebaut werden soll – wenn denn genügend in der Sparbüchse landet.

Besonders emotional ist für die meisten dann wohl immer die samstägliche Versammlung im Unterhaushof, bei der noch einmal Helga Volgers vertraute Gestalt im Mittelpunkt der Gemeinschaft stand. Im nächsten Jahr wird dort Nachfolgerin Dr. Marion Oswald ihrerseits Gäste und Schulgemeinschaft begrüßen.

Nachmittags diente dann die Hohe Halle als Informationsmittelpunkt: Helga Volger berichtete und der letzte der drei neuen Internatsfilme wurde vorgeführt, die Arbeitsgemeinschaft „Klimaneutrales Internat“ informierte über den aktuellen Stand und bot einen Ausblick in die Zukunft. Wie bei uns üblich wurde aufmerksam zugehört und kritisch mitdiskutiert. Anschließend fand die jährliche Versammlung des LSH-Bundes statt.

Interessierte konnten sich im Institut zum wichtigen Thema „MINT“ informieren und Kunstinteressierten ward im Atelier und in den Kunsträumen Einblick gewährt. Preisträgerin des diesjährigen Wefels-Preises Fenja Nienhaus stand lebhaft Rede und Antwort zu ihrem künstlerischen Tun. Unser kreatives Mulitalent und Leistungsstipendiatin ist bereits zum zweiten Mal Preisträgerin und hat Arbeiten aus mehreren Jahren präsentiert. Ab 17.30 Uhr stießen dann nicht nur die Jubiläums-Jahrgänge fröhlich miteinander an. An dieser Stelle gilt unser großer Dank Bernd Gisy, der mit seinem Rotwein den Abend vollmundig unterstützte! Auch am Abend hat sich unser Küchenteam wieder einmal selber übertroffen, von Currywurst mit Pommes bis hin zum veganen Burger blieb den ganzen Tag und bis in die Nacht kein Wunsch offen!

Kein Samstagabend eines Altschülertreffens ohne Kultur in der Hohen Halle! In diesem Jahr boten uns pädagogische Kolleg:innen und Schüler:innen ein musikalisches Potpourri bestehend aus einer Mischung aus klassischer Musik (Bach, Schumann), Tango (Piazzolla), Filmmusik und Musical, Jazz/Blues sowie klassische Rock- und Popmusik. Während die Pädagogen Hans-Henning Ginzel, Detlef Haase und Klavierlehrerin Larissa Andrejewski für leise und die Jugendlichen Angel Martinez Nuques und Patricia Hernández de Rojas für melancholisch verzaubernde Töne sorgten, brachte die Schulband mit großem Elan Knie und Köpfe zum Wippen. Herzlichen Dank für das musikalische Vergnügen im Namen aller Lauschenden!

 

Großen Anklang fand die vom LSH-Bund gesponserte Foto-Box, mit deren Hilfe bebilderte Erinnerungen geschaffen worden sind. Es wurden über 600 Fotos gemacht! Ausgeklungen war der Tag nach dem Musikprogramm in der Hohen Halle noch lange nicht, die Disco lockte und es wollten Wissensstände zu vertrauten Menschen aufgefrischt werden. Zudem ist das Altschülertreffen immer wieder die Gelegenheit, einander neu zu begegnen und sich mit Altschüler:innen zu vernetzen, die man eventuell während der aktiven Schulzeit gar nicht auf dem Schirm hatte. Somit war das Ende des Samstags für viele Anwesende eher im Sonntag verortet.

Am Sonntag wurden wir mit einer literarischen Morgensprache beglückt und zum Teil sicher auch geweckt. Alexa Henning von Lange las aus ihrem Werk „Die karierten Mädchen“ und regte alle Anwesenden dazu an, ihre persönlichen Geschichten zu erforschen, solange es noch Zeitzeugen in den Familien gibt. Nach dem Mittagessen, das ohne die Hermann-Lietz-Gedächtnissuppe keines gewesen wäre, verabschiedete Helga Volger die Anwesenden und sich selbst aus der Mitte der Versammlung am Ende eines Altschülertreffens, das, um es mit Matthias Redlefsen zusammenzufassen, mit “super Programm, super Wetter, super Stimmung, super Schule“ schlichtweg rundum gelungen war. Danke an alle involvierten LSHler!