Verabschiedung von Dr. Sofie Albert-Meisieck

Am Vorabend des Altschülertreffens verabschiedete das LSH in der Hohen Halle vor einer großen Zahl geladener Gäste nach 32 Jahren Sofie Albert-Meisieck offiziell in den Ruhestand. Schulleiterin Helga Volger und der langjährige Geschäftsführer Martin Wortmann hoben in ihren ausführlichen Laudationen die vielen und vielfältigen Verdienste hervor, die sich Frau Albert-Meisieck im Laufe ihrer Zeit für das LSH erworben hat. Selten hatte wohl jemand in so unterschiedlichen Bereichen Erfolge zu verzeichnen.

 

Nachdem die promovierte Agrarwissenschaftlerin und ausgebildete Pferdewirtin im Jahr 1988 zu ihrem Mann Heiner – seinerseits Altschüler und Lehrer des LSH – in das Oberhaus gezogen war, übernahm sie 1989 eine Unterstufenjungengruppe im Tannenhaus und zugleich die Hausleitung. Gleichzeitig begann sie unverzüglich mit zunächst zwei Ponys den Aufbau des Reitbereiches, der in den folgenden Jahrzehnten unaufhörlich weiterwuchs. Diesen Bereich wird sie auch im „offiziellen“ Ruhestand zunächst weiter leiten. 

 

Nach mehreren Jahren als Kamleiterin, in welche auch die Gründung und Leitung einer Umweltgruppe und eine Wahlperiode als Betriebsratsvorsitzende fielen, war es wesentlich ihrer Initiative zu verdanken, dass die Leitung ihr den Aufbau einer Marketing-Abteilung übertrug, die bisher in dieser Form nicht existiert hatte. Startend mit einem leeren Büro schuf sie so professionelle Strukturen, die bis heute tragen. Hervorzuheben ist ganz besonders der Aufbau und die Pflege eines umfassenden Altschülernetzwerkes.

 

Sie scheute sich auch nicht, private Aktivitäten für die Schule fruchtbar zu machen. So unterstütze sie nach einer Ausbildung als Coach zahlreiche Schüler:innengenerationen in Zeitmanagement und Rhetorik und gewann nach der Veröffentlichung eines eigenen Kochbuches einen bekannten NDR-Fernsehkoch dafür, eine Sendung aus dem LSH zu machen.

 

Als im Vorfeld des 100jährigen Jubiläums das LSH daran arbeitete, seine Fundraisingaktivitäten zu erhöhen und zu verstetigen, fiel ihr auch hier eine zentrale Rolle zu. Zunächst organisierte sie noch hauptverantwortlich das großartige Jubiläumsfest zu Pfingsten 2009, das allen Beteiligten dauerhaft in Erinnerung bleiben wird, danach gab sie dann den Marketing-Bereich ab und widmete sich bis zum Schluss ganz den Fundraising-Aktivitäten und der Betreuung des Altschülernetzwerkes. Für die Altschüler:innen wurde sie zu einer vertrauten Ansprechpartnerin, nicht zuletzt durch die von ihr eingeführten und regelmäßig durchgeführten Regionaltreffen.

 

Mit den Altschüler:innen hatte auch eine ihrer letzten großen Initiativen zu tun. Immer wieder mussten Anfragen für eine Bestattung auf dem beschränkten LSH-eigenen Friedhof abgelehnt werden. So setzte sie sich beharrlich für einen schuleigenen Bestattungswald ein, der dann tatsächlich mit allen notwendigen Genehmigungen eingerichtet werden konnte.

 

Während all der Jahre hatte Sofie Albert-Meisieck immer die Leitung über den Reitbereich behalten. Personal kam und ging, sie blieb die Konstante, die alles im Griff behielt und weiter vorantrieb. Der Reitplatz wurde vernünftig ausgebaut, neue Weideflächen wurden erschlossen, der Stall wurde erweitert, ein Offenstall gebaut. Schließlich kamen noch eine Reithalle und ein neuer großer Stall dazu. So wurde aus zwei Ponys ein Reitbetrieb mit zeitweise fast 40 Pferden, und es ist ein Glück für die Schule, dass Sofie Albert-Meisieck weiter ein Auge darauf haben wird, bis ein/e Nachfolger:in herangereift ist.

 

All das Beschriebene erreichte sie mit schier unerschöpflicher Energie, großer Hartnäckigkeit und einem Einsatz weit über das normale hinaus. Wie auch die Laudationen betonten, ist ihr die Schule für alles zu großem Dank verpflichtet.

 

Das Schlusswort gehörte Sofie Albert-Meisieck selbst. In teils sehr persönlichen, bewegten und bewegenden Worten zog sie ihre eigene Bilanz der 32 Jahre am LSH.

 

Im Anschluss trafen sich alle Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein in der Wohnung von Schulleiterin Helga Volger.

Fotos: Klaus Steinmann