Anna Schütz

Manchmal denke ich, meine Aufgabe am Internat Solling fügt alles auf wunderbare Weise zusammen.

Lies weiter

Dirk Hebeler

Dass ich momentan mit Krebs kämpfen muss ist ärgerlich, aber angesichts der Tatsache, dass ich bisher nie ernsthaft krank war, nur eine hinzunehmende Aufgabe.

Lies weiter

Alexandre von Treuenfels (LSH 1969 – 1973)

Alexandre von Treuenfels

Es gibt mich nicht ohne „Sehnsucht“. Bin ich in Deutschland, so sehne ich mich nach der Lebensart und den unendlichen Weiten Brasiliens, wo ich geboren bin und die ersten 15 Jahre meines Lebens zwischen Kaffeeplantagen verbracht habe. In Brasilien wiederum fehlen mir die Menschen, die mein deutsches Leben seit vielen Jahren bereichern und der leichte deutsche Akzent zeigt auf, dass ich ebenso sehr in Deutschland verwurzelt bin. Meinem kreativen Schaffen kommt dies entgegen – diesem Spannungsfeld entwachsen viele meiner Bilder.
Im Anschluss an mein Abitur am Internat Solling habe ich zunächst in Brasilien Landwirtschaft studiert. Die Malerei war, so wie auch die Musik, meine „mitnehmbare“ Konstante. Selbst der Abschluss als Diplomlandwirt in Göttingen und einige Jahre Berufserfahrung hinderten mich nicht an dem Entschluss, mich eines Tages an der Kunstakademie „Escola Panamericana de Arte“ (EPA) in São Paulo einzuschreiben. Abends unterrichtete ich Deutsch in einer Sprachschule, die Tage gehörten der Kunst.
 
Eine herrliche Zeit, die mich beflügelte und ihre Bestätigung durch eine Ehrenurkunde „Menção Honrosa“ für mein Engagement an der EPA erhielt. Dieser Rückenwind wurde durch eine Einladung eines deutschen Industriellen und Mäzens, dem meine Bilder gefielen, vervielfältigt. Ein Angebot, meine Werke im „Brenners Park“ in Baden-Baden auszustellen, veranlassten mich, alles andere stehen und liegen zu lassen, und wie im Rausch die nötige Anzahl von Bildern anzufertigen. Sie wurden in Überseekisten verpackt und erreichten mit mir unseren „Stammhafen Hamburg“. 
 
Die Ausstellung war ein voller Erfolg und führte dazu, viele weitere Jahre hauptsächlich in Hamburg zu leben und später zahlreiche weitere Ausstellungen durchzuführen. Doch für den Lebensunterhalt bedurfte es zunächst noch weiterer Tätigkeiten des reinen Gelderwerbs. Irgendwann war dann aber der Zeitpunkt erreicht, an dem ich nicht mehr bereit war, beruflich etwas für andere zu tun. 
 
Ich bin nunmehr ganz und gar Maler! Neben dem Verkauf von Bildern, die mit der von mir entwickelten „Lima-Technik“ („Lima“ ist das lat. Wort für Feile, Künstlerische Ausarbeitung) entstehen, mit der ich mithilfe von Ölfarbe Figuren aus einer Ebene von Spachtelmasse herauswachsen lasse, lebe ich von der Portraitmalerei. In dieser, heißt es, kommen meine Stärken „Einfühlungsvermögen“ und „Empathie“ zum Tragen. In diesen Auftragsarbeiten verwirkliche ich mich nicht als Maler, sondern versuche vielmehr, den Menschen in seinem Wesen zu erfassen und abzubilden. 
Die Thematik in meiner freien Malerei ergibt sich sowohl aus dem von mir Erlebten und den 
daraus gewonnenen Erkenntnissen als auch aus der griechischen Mythologie.
Beide sind Ausdruck
– einer Sehnsucht nach einer Welt in Harmonie von Mensch und Natur
– einer Besorgnis über das zunehmende Platzgreifen der hoch technisierten Welt
– eines Bemühens um einen Gegenentwurf zur ökonomisierten Zivilisation und nicht zuletzt
– eines Aufrufs zur Rückbesinnung auf unsere Natürlichkeit und Kreatürlichkeit
 
In meinen Bildern taucht immer wieder der Stier auf, als Symbol der Mutter Erde mit ihrer Kraft, ihrer Beständigkeit und ihrer duldenden Belastbarkeit. Der oftmals als Tanz inszenierte Kampf zwischen Stier und Mensch ist Sinnbild für die Beziehung zwischen Mensch und Natur: einerseits aufeinander angewiesen, andererseits in aggressiver Konkurrenz.
Natürlich gab und gibt es in meiner Laufbahn auch Ebbe und Flut, die Auftragslage ist oft saisonal, doch kann ich sagen, von meinem Schaffen leben zu können. Mein Leben findet mittlerweile zum größten Teil in Mecklenburg-Vorpommern statt, wo unsere Familie nach der Wende zu ihren Wurzeln zurückgekehrt ist und die Möglichkeit hatte Wald zurück zu erwerben. Das renovierte ehemalige Forsthaus, in dem ich zurzeit lebe, dient uns dafür als Ankerpunkt.
 

Blicke ich jetzt auf mein Leben, so bin ich dankbar und froh, diesen Weg gegangen zu sein. Ich werde nicht mit dem Gefühl aus dem Leben gehen, ihn nicht gewagt zu haben. Dieses Wissen bedeutet einen immensen inneren Reichtum.

im April 2022
 

David Witham (LSH 1987 -1996)

David Witham

Es gibt nicht allzu viele LSHler, die dies von sich behaupten können: Ich war interner Externer, der im Internat Solling in die Wiege gelegt wurde. Die Auflösung ist: Meine Eltern waren betreuendes Ehepaar einer Kam und mein Vater Lehrer am Internat; ich bin in Holzminden geboren und von klein auf durch unser wunderschönes Gelände geflitzt. Bis auf die Mahlzeiten, die wir zwei Jungs mit unserer Mutter eingenommen haben, habe ich an sämtlichen Internatsaktivitäten teilgenommen.

Ja, auch am Aussteigen. Selbstverständlich! Um nicht am Elternschlafzimmer, das sich an der Wohnungstür befand (bessere Akustik – Verbindung zur Kam) vorbeischleichen zu müssen und damit die Mission zu gefährden, habe ich ein Seil aus dem Fenster meines Kinderzimmers geschmissen und mich gen Freak abgeseilt. An dieser Stelle Dank an meinen älteren Bruder Mike, der mich darin unterwiesen hat! Für uns, die wir am Internat lebten, gab es über die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter hinaus die der Ferien. In der Schulzeit ist das gesamte Gelände ein einziger, riesiger Bienenstock, in dem es summt und brummt; es herrschen ständig Bewegung und Flirren in allen Ecken. In den Ferien hingegen ist es eine sehr ruhige, idyllische, schlichtweg traumhafte Parkanlage mit beeindruckenden Gebäuden.

Nach meinem Abitur habe ich das Internat insofern mit in den neuen Lebensabschnitt genommen, als dass ich mit meinem besten Freund Timo Singer gemeinsam nach Hamburg und dort eine WG gezogen bin. Wir hatten eine tolle Zeit, in der wir jeweils eine Ausbildung (ich im kaufmännischen Bereich) gemacht haben. Im Anschluss daran trennten uns die Studienwege räumlich, ich blieb für ein BWL Studium in Hamburg. Die Betonung „räumliche Trennung“ ist kein Zufall – nie wieder, weder zuvor, noch nach der Zeit am Internat, habe ich so ehrliche und tiefe Freundschaften geschlossen, wie die aus Zeit am Internat Solling es waren und sind. Mittlerweile pflege ich diese von Siegburg bei Bonn aus, wo es mich beruflich hin verschlagen hat. Als betriebswirtschaftlicher Kundenberater eines Verbandes für Sanitätshäuser bin ich nicht unmittelbar mit Betroffenen in Kontakt, kann aber dafür sorgen, dass die von mir betreuten Häuser finanziell gesund und bestens aufgestellt dafür sorgen können, Menschen mit Beeinträchtigungen eine größtmögliche Lebensqualität zu bieten. Selbstverständlich erfahre ich auch von persönlichen Schicksalen, die mich berühren. Umso schöner ist das Wissen darum, dass ich wirklich helfen kann! Etwas, das meines Erachtens seine Wurzeln in meiner „Herz und Hand“ – Zeit am Internat geschlagen hat – gerne helfen und der Blick auf soziales Miteinander.

Tatsächlich haben die fünf Jahre, die ich Mitglieder der LSH-THW-Gruppe war, mir so manche Türe geöffnet und sind in Gesprächen immer auf positive Resonanz gestoßen. Nach einem Arbeitstag, in dem es aufgrund der vielen Menschenkontakte durchaus mal sehr menscheln kann, bin ich froh, mit meinem Sohn Robert in die von uns gemeinsam erschaffene (da bin ich sehr gerne und durchaus eigennützig Sponsor) Playmobil – Welt abzutauchen. Jede unser rund 50 Figuren hat einen Namen und wir Zwei große Freude daran. Um mich fit zu halten steige ich neuerdings nicht mehr „nur“ auf mein Rennrad, sondern auch in den Boxring! Ein phänomenaler Sport, dessen Kombination aus Schnelligkeit, Bewegungsabläufen und Kraft mich fasziniert. In all meinen Tätigkeiten zieht sich eines durch: Ich finde schnell Zugang zu Menschen und verknüpfe gerne Informationen, Nachfrage und in Frage kommende Personen. Etwas, für das ich bei Altschülertreffen kaum Gelegenheit habe, werde ich doch immer mit Fragen nach dem Wohlergehen meines Vaters und Anekdoten aus der Zeit mit ihm bombardiert. Dies bestätigt meine Meinung, dass meine Eltern wertvolle Mitglieder der LSH-Gemeinschaft waren, dass ein LSHler immer ein LSHler ist und auch meinen Stolz auf meine Eltern. Um ihnen die Geborgenheit meiner Kindheit zurück geben zu können, spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, jetzt, da sich mit ihrem Alter die Fürsorge ein wenig umkehrt, mit meiner Familie gen Holzminden zu ziehen. Dann wäre unser Sohn wiederum ein externer LSHler und ein kleiner Lebenskreis würde sich schließen.

im Mai 2022

Johann Oppermann (LSH 2019 – 2021)

Schubladendenken und Vorurteile liegen mir fern. Es ist mir wichtig, mich nicht von einem ersten visuellen Eindruck beeinflussen zu lassen, sondern nach Möglichkeit den Menschen dahinter kennenzulernen.

Lies weiter

Danela Pietrek (LSH 1981 – 1982)

Nach meiner Geburt sagte mein Vater zum Standesbeamten: „Ich habe eine Tochter bekommen, und das ist etwas ganz Besonderes! Lassen Sie bitte das „i“ von „Daniela“ weg, denn das ist besonders!“ Das i verschwand aus meinem Namen und bietet bis heute eine charmante Fehlerquelle.

Lies weiter

Julia

Nur das Übernehmen von Eigenverantwortung kann zu Glück führen. Ich tue alles dafür, mir meine Träume zu erfüllen.

Lies weiter

Hans-Henning Ginzel

Mein Leben hat eine ganze Weile auf der Überholspur stattgefunden. Getrieben von dem Wunsch nichts zu verpassen und möglichst viel zu erreichen, habe ich kaum nach links und rechts geschaut, sondern immer nur auf das jeweils aktuelle Ziel.

Lies weiter